14. Oktober 2015

Achtung, frisch gestrichen!


Wieder mal ein Besuch in der Ostukraine, im Oblast Lugansk. Die Strassen sind schlechter geworden seit dem Besuch im Mai, der Transport schweren Kriegsmaterials hat (vor allem im Sommer) den Asphalt und den Unterbau zerstört, die als Hauptstrassen gedachten Wege sind von tiefen Spurrillen gekerbt. Nach dem nächsten Winter mit den zusätzlichen Frostschäden werden sie unbrauchbar sein. 
Statt fünf gibt es auf unserem Weg nur noch drei Checkpoints. Heute war Präsident Poroshenko in Severodonetsk angemeldet, da waren die Checkpoints dorthin alle besonders besetzt, aber nicht "schärfer" als im Mai. Die Soldaten auf Posten hatten sämtlich funkelnagelneue Uniformen an, noch kein einziges Mal gewaschen. 
Der frisch gestrichene Wachturm gefiel mir. Vielleicht wurde er auch zu Ehren Poroshenkos aufgefrischt, mag sein. Aber eigentlich finde ich es gut, wenn Soldaten Zeit haben sich um's Anstreichen der Wachtürme zu kümmern - das ist allemal besser als ihre eigentliche Aufgabe!

11. Oktober 2015

What a drag it is getting older.

Gestern abend in der Metro, Station Tulskaya, war es soweit: ein müder junger Mann stand von seinem Sitzplatz auf, um ihn mir anzubieten.
Fast noch schmerzhafter als die jähe Konfrontation mit dem von Anderen gefühlten eigenen Alter waren jedoch dann unsere nachträglichen Versuche, sein Verhalten als völlig selbstverständlich und aus der Situation heraus erklärbar zu begründen ("schwere Tasche").

Andererseits ist diese Höflichkeit in der Metro an einem Samstagabend an sich auch wieder wunderbar, Tasche und Alter hin oder her.

824: „Muß di ni argern, dann geit di dat goot“

Sinnspruch an der Wand des Glücklichen Matthias : Darunter schmeckte uns Pannfisch und Schlemmerteller (nein, nicht der vom Horst!).  Danach...