Heute waren wir alle etwas stiller als die Tage zuvor, denn der schöne gemeinsame Urlaub ging zu Ende.
Unser Hotel "Gdansk" war eine gute Wahl gewesen, wir hatten ein gutes und grosses Zimmer, Renja schlief auf dem extrabreiten Schlafsofa. Nach dem Frühstück gingen wir wie gestern schon in die Altstadt bummeln. Wieder fiel uns die Unmenge Bernstein an, die an allen möglichen Ständen in gleicher Machart angeboten wurde. So viel kann die Ostsee nicht hergeben, schon gar nicht so gleichmässig gefärbt und geformt! Wir waren überzeugt, dass da viel Plastik oder Imitate auf Harzbasis verkauft wurden. Lediglich bei einigen Künstlerständen und in einer Manufaktur sahen wir auffallende Teile, die uns auch gleich sehr viel besser gefielen.
Wir machten Pause in der Cukiernia Sowa, und Renja bekam mit Henna ein Tattoo ("∞") auf ihr linkes Handgelenk gemalt.
Durch einen wegen der knappen Zeit extra quälend langen Stau an der Baustelle der S6 arbeiteten wir uns dann um circa zwei Uhr zum Flughafen vor. Die Anspannung wuchs, als ich die wegen der Baustelle komisch angezeigte Autobahnausfahrt zum Flughafen verpasste und weiterbrausen musste bis zur nächsten Ausfahrt, zum Wenden. Renja meinte trocken von der Rückbank, ich könne doch Geisterfahrer spielen … Wir waren aber anscheinend noch rechtzeitig da, denn Ulrike und Renja sind heil zuhause angekommen. Aber das Abschied nehmen war eben doch recht kurz dort auf der Strasse vor dem Terminal!
Von 14:30 Uhr bis 21:00 Uhr bin ich dann in einem Rutsch nach Lodz gefahren. Es gab mehrere Staus, nur von einem wurde mir der Grund klar: ein teilweise brennender umgekippter LKW im Graben. Und eine andere kurze Pause hatte auch einen Grund: Ein Polizei-Pärchen hielt mich wegen überhöhter Geschwindigkeit an. Wir verständigten uns radebrechend in einer Mischung aus Polnisch und Deutsch. Die Polizistin hielt mir eine Radar-Pistole vor's Gesicht, auf der wild Zahlen blinkten; sie meinte dann, die "96" wäre meine Zahl. Also 96 km/h statt der erlaubten 50 km/h in der Stadt. Das war gut möglich, denn es war direkt hinter einem Autobahnende und auf gut ausgebauter Strasse am Ortseingang. Die Strafe war Minimum 200 Zlotych, die ich aber nicht mehr in bar dabei hatte. Also fragte mich die Polizistin, ob ich eine Quittung wolle (sic!), was ich mit einem "Ja, bitte" beantwortete. Dann nahm mir der Polizist, der meinen Fall eigentlich bearbeitete, eben nur 100 Zloty ab, soviel hatte ich noch dabei, und ich bekam meine Quittung. Er schrieb brav alle Daten in eine Kladde auf, das kannte ich schon von der russischen Grenze. Als er dann "Do Widzenia" sagte, antwortete ich mit einem " Oh, bitte kein Wiedersehen!" und er mit "Doch vielleicht, aber dann auf ein Bier!".
7. August 2011
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