Wir fanden dann Unterschlupf nahe der Gletscherfront des Esmarkbreen in der kleinen Ymerbukta an der Nordseite des Isfjords. Der Esmarkbreen ist ein eher unbedeutender Gletscher, mit einer Fläche von 50 km2 und einer Länge von nur 15 km.
Man konnte aber an diesem Gletscher schön die Ablagerungsvorgänge von dunklem Geschiebe in den beiden Seitenmoränen beobachten.
Wir sahen auch kajakfahrende Camper am Ufer, und eine einsame Trapperhütte.
Dann ging es nach Barentsburg. Der erste Anblick der Industrieanlagen und Holzhäuser vom Pier aus war schon recht gewöhnungsbedürftig, eben eine kleine russische Bergbausiedlung in der Arktis. Die Kombination von (Kleinstadt in Rußland) - Bergbau - Arktis ist sehr schwierig; das Fehlen jeden Grüns kann dort eben den Kohlenstaubfilm und die abbröckelnde alte Farbe nicht verdecken!
Aber es gab schon auch einige bunte Holzhäuser, wie das grüne Hafenmeisteramt oder die rostrote Post mit der einzigen Sonnenblume Spitzbergens! Oder die Container am Pier unten.
Nicht immer jedoch genügten Farbe oder vorgehängte Platten für die Renovation des ganzen Hauses, und nicht in allen Straßen sind schon spacige LED-Leuchten montiert wie zB vor der Post.
Die Leute waren sehr freundlich und grüssten auf mein munteres страсте! immer zurück. Aber das Leben ist bestimmt hart für die Familien. Harte Arbeit unter Tage, kahle Landschaft, große Entfernung zur Verwandschaft und die Polarnacht können kaum durch gute Bezahlung wettgemacht werden. 500 Menschen leben hier, davon vielleicht 50 Kinder; sie machen das beste draus, wenn es ihnen gelingt.
Drei Bergleute gehen zur Kohlemine:
Ein Gedenkkreuz für die russische Ethnie der Pomoren, die früher einmal in Spitzbergen siedelten und den Anspruch Rußlands auf das Archipel begründeten.
Geschichte und Status Spitzbergens liesst man besser und ausführlich an anderem Ort nach, dann versteht man auch, warum es für alle Einwohner nur eine Gemeindesteuer (und keine Staatssteuer!) gibt, einen privaten russischen Ort mit norwegischer Post, und keine Krankenversicherung!
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