27. Januar 2016

35 Minuten

35 Minuten dauert die Strecke zwischen Wohnung (Stadtmitte, Tverskaya) und Büro (Tekhnopark, knapp ausserhalb 3. Ring) mit der Metro. Das ist jetzt so gut möglich, weil am 29.Dezember die neue Metrostation Tekhnopark eröffnet wurde und damit das lästige Shuttlen über verstopfte Brücken mit Bussen zur nächsten Metrostation wegfällt. 35 Minuten Fahrt sind am Morgen länger als mit dem Auto (24 Minuten), aber deutlich schneller abends (Auto: 45 - 90 Minuten). 

35 Minuten sind gerechnet von Tür zu Tür: nach 15 min Laufen sitze ich in der Metro, nach 30 min steige ich an Tekhnopark aus, nach 35 min sitze ich am Schreibtisch. Abends natürlich umgekehrt. 

Zur Rush-Hour haben die Metrozüge eine Frequenz von einem Zug pro 90 Sekunden. Es gibt da für die Wagenführer eine sekundengenaue Digitaluhr in jeder Station, die bei Ausfahrt eines Zuges auf Null zurückgesetzt wird. Heute morgen öffnete mein Zug seine Türen 59 Sekunden nach Ausfahrt des vorhergehenden Zuges! Plus 20 Sekunden Ein/Aussteigen, plus 11 Sekunden Ausfahrt - passt!


24. Januar 2016

Winterspaziergang im Ismailovskiy-Park

Der Sonntags-Spaziergang führte in den grossen Ismailova-Park im Osten der Stadt. Die Metrostation steht quasi direkt im Wald, die Langlaufski werden 5 Meter hinter dem Stationszaun angelegt. Wir wanderten quer durch den Park, auf knirschendem Schnee unter weissgepuderten Bäumen. Anfangs schien auch schön die Sonne, es war herrlich. Die Temperaturen waren eiskalt, so um die -18 Grad (gefühlt -25). 


Wir hätten im "Roten* See" auch schwimmen können, es gab eine Badestelle: 


... mit Umkleidekabine (in der sogar einige Personen ihr Schwimmen nachbereiteten):


Das Becken war natürlich in Kreuzform, oder so ähnlich, geschnitten. 

In die Metro eingestiegen sind wir in der Station "Chausse der Enthusiasten". Die Station versteckte sich hinter einer Baustelle neben einer Hauptstrassenkreuzung und war schwer zu finden. Wir fragten daher eine junge Frau, die dann offensichtlich auch zur Metro wollte, und sie nahm uns sicher ins Schlepptau. 



* Im Russischen wird das Wort für die Farbe "Rot" synonym mit der Bedeutung "schön" verwendet. 

Winter

Dieser Blog war mit Ansage, ja versprochen. Es tut mir leid, den regelmässigen Lesern etwas gefehlt zu haben, aber ich hatte anscheinend nach Yaroslavl eine echte Schreibblockade und genug anderes um die Ohren. Das Jahresende war im Geschäft aussergewöhnlich intensiv mit sehr langen Arbeitstagen, dann die Feiertage, und dann die Grippe. 



Die Feiertage mit so liebem Besuch waren ganz toll! Neben Rhea und Aaron war ja auch noch Hermine zu Gast, eine Katze mit kupiertem Schwanz und einer Streichelphobie. Die Gute war mit 3 Monaten ja noch sehr jung, neugierig und "wollte nur spielen". Dass sie aber meine Finger grundsätzlich für fangenswerte Beute hielt, war manchmal verwirrend und immer schmerzhaft! Aber es gab auch schöne Momente, keine Frage. Als sie wieder abgeholt wurde, fehlte dann schon auch etwas. 


Mit Rhea und Aaron unternahmen wir einige Ausflüge in Stadt und Umgebung. Es war ein schöner Besuch, hat Freude gemacht. Vor allem der stimmige Gesang unter dem Baum, der heuer erstmals aufgefaltet und nicht aufgestellt wurde (1,80 Meter, Vollplastik; Beleuchtung in verschiedenen Blink-Modi einstellbar). 


Strassenschmuck: 


Das 85. Jubiläum der Staatlichen Philharmonie im Grossen Saal des Moskauer Konservatoriums: 


Natürlich unternahmen wir auch Ausflüge mit dem Automobil:


An Silvester waren wir in der Operette "Graf Orlov". So sah der junge Casanova wohl in Echt aus: 


Danach zum Feuerwerk:


Silvester, Mitternacht, war sehr ungewohnt. Fast alles ging wie üblich weiter, die Geschäfte waren offen, niemand feierte oder gratulierte irgendwie. Auf der Tverskaya gab es einen kleinen Stau von Feuerwerksguckerautos (einzelne hupten dann sogar), die Kollegen auf der Sitzbank neben uns tranken während des Feuerwerks Schaumwein aus der braunen Papiertüte, und wir stiessen mit Glühwein an (öffentlich darf ja kein Alkohol getrunken werden!). Wir feierten dann zu Hause in das Neue Jahr hinein. 


Und am 6. Januar abends um 23:00 Uhr erwischte uns Alten die Grippe. Das Abendessen gestalteten wir als "jeder Gang in einem anderen Fastfood-Restaurant". Leider waren einige Restaurants wegen des ungeheuren Gedränges nicht erreichbar (bzw erwartet überfüllt), oder schon geschlossen. Aber Vorspeisen (Мu-Mu) und Hauptgang (#Farsh) haben wir prima und wohlauf geschafft. Nur nach dem Hauptgang wurde ich schlagartig so krank und schwach, dass ich es kaum nach Hause zu schaffen glaubte! Innerhalb Minuten wurde ich krank, das Fieber stieg auf fast Vierzig, und blieb einige Tage so hoch. Das Schlimmste waren jedoch die ungeheure Schwäche, die 2 Wochen anhielt, dazu die Appetitlosigkeit, die MagenDarm-Probleme, und die Unlust zu Lesen. Der ständige Husten trieb mich zum Arzt, der zum Glück die Komplikation Lungenentzündung ausschloss, aber die Diagnose H1N1 (vulgo Schweinegrippe) stellte. Und, wie gesagt, Ulrike litt parallel dazu durch das gleiche Phänomenologium! Wünschen wir keinem, lasst euch impfen. 

Und dann kam auch der Schnee!


8. Januar 2016

Versprochen!

Sobald ich von meiner neuen (aber leider recht unangenehmen, da echten) Grippe genesen bin, werde ich einem Eintrag über den Jahreswechsel in Moskau schreiben. Versprochen!


824: „Muß di ni argern, dann geit di dat goot“

Sinnspruch an der Wand des Glücklichen Matthias : Darunter schmeckte uns Pannfisch und Schlemmerteller (nein, nicht der vom Horst!).  Danach...