26. November 2013

Ein Bild ist bestellt!

Gestern Abend habe ich an den Künstler Andrzej Stefan Wiśniewski noch eine (englische) Mail geschrieben, und ihn um Reservation des Torfmoor-Bildes bis zum 7. Dezember gebeten - dann würde ich ihn gerne in der Galerie treffen und das Bild abholen. OK, und vorher bezahlen.




Und heute früh war so schöne Sonne über dem Schnee, dass ich mich entschloss vor der Arbeit noch kurz zu dem Torfmoor zu fahren und die Szenerie nachzuempfinden. Es ist natürlich nicht die gleiche Landschaft (es sind ja 11 Jahre vergangen, da wachsen Büsche schon etwas; vielleicht stehe ich auch nicht ganz exakt an der richtigen Stelle), aber das Gemälde ist wirklich sehr treffend. Das wird eine schöne Erinnerung!







25. November 2013

Orgiastisch!

Auch hier in Polen war heute, wie immer einen Monat vor Heilig Abend, der

Internationale Tag des Textilklebens.

Zum Glück hatte mich Ulrike rechtzeitig mit einer Tube Kleber daran erinnert, denn ich weiss nicht ob ich den Feiertag nicht - wie letztes Jahr passiert - vergessen hätte.
Aber so war ich technisch und mental vorbereitet und konnte drei aufgerissene Hemdkrägen, zwei Schulternähte, und - erstmalig aus der Tube! - ein Hosenstoßband kleben!

Danach war ich aber auch am Ende. Was freue ich mich auf die normale Arbeit ab morgen wieder, nach dem Kraftakt!

23. November 2013

Bilder gefunden. Wie findet ihr sie?

Bei leichtem aber durchdringendem Nieselregen machte ich mich heute auf ins Zentrum von Lodz. Zuerst ging es zum Einkaufen (und Käffelchen trinken) in die Manufaktura. Von dort ging ich durch wenig ansprechende Nebenstrassen zur Piotrkowska, um Weihnachtsgeschenke zu finden. Ihr könnt aber wieder entspannen, ich habe sie nicht gefunden in dieser Technologiewüste hier!

Aber ich war in zwei Galerien: Zuerst in der von Piotr Uznański in der Piotrkowska 31, und auch (nach langem Fussmarsch auf und ab der Piotrkowska!) in der Galeria Sztuki Bałucka am Stary Rynek 2 (Alter Markt). Und in beiden habe ich etwas Schönes gesehen, das ich euch vorstellen möchte.

Bei Uznanski habe ich das erste Bild gefunden, das das Geburtshaus (na ja, fast: so wie ich "fast" in Würzburg geboren bin) des Textil-Fabrikanten Poznanski am Alten Markt im Jahre 1833 zeigt, als der Platz noch mitten im jüdischen Viertel lag. Das fast photorealistische Ölbild (30 x 40 cm) wurde 2012 anlässlich von Feiern rund um den Alten Markt von einem Lodzer Künstler (Name leider vergessen) gemalt, es repräsentiert ein wichtiges Kapitel der Stadt. Für Renja: am Alten Markt waren wir beim Lichterspektakel.



In der Galerie Bałucka war überraschenderweise noch Licht, als ich hinkam (es war schon vier Uhr, alle anderen Geschäfte in der Innenstadt waren schon zu, und der Alte Markt ist nicht die Innenstadt!). Einer der Männer in der Galerie stellte sich unaufgefordert als der Künstler Andrzej Stefan Wiśniewski vor, und begleitete mich rührend durch seine Ausstellung. Und Achtung: Meine ganze Konversation mit ihm und dem Galeristen war nur auf Polnisch und brachte mir grosses Lob von beiden ein! In seinem Fall träfe meine Ambition der "Förderung junger polnischer Künstler" allerdings nicht so direkt zu, aber immerhin ist er noch zehn Jahre jünger als sein eventueller Mäzen. Es waren grossflächige (70 x 100 cm) Pastelle auf Papier ausgestellt, und die Motive waren fast ausschliesslich lokale (Lodzer) Landschaften. Sie haben mir trotz ihres Landschaftscharakters spontan gefallen, denn sie zeigen das Torfreservat gleich bei mir um die Ecke in Rąbien (im Sommer und im Winter), in dem ich schon mit Rhea und Renja spazieren war; sie transportieren schöne Erinnerungen an viele Spaziergänge dort.








Neben der künstlerischen Qualität sind natürlich auch ökonomische Faktoren zu beachten. Ich bin jedoch überzeugt, dass unser Geld bei Preisen von 50 (Uznanski) bzw 16 (Bałucka) Groschen pro Quadratzentimeter durchaus gut angelegt wäre.

U.A.w.g.

18. November 2013

"Heimathafen vorübergehend geschlossen"

Das am Wochenende im engsten Familienkreis besprochene Zukunftsthema entfaltet so langsam seine Dynamik. Natürlich ist noch nicht alles angedacht, geschweige denn angesprochen, was passieren könnte, wenn ... Aber alleine die Option, die Möglichkeit ohne jede Bestätigung und Sicherheit (nur mit hoher Wahrscheinlichkeit) entfacht Freude, Qualen, Unsicherheit und Visionen in hohem Grad bei allen von uns. Und trotz der gemeinsamen Basis gehen wir alle Fünf (bzw wahrscheinlich "Fünf Plus") auf ihre eigene Weise mit dem Thema um.

Ich selber schrecke am Sonntag morgen aus unruhigem Schlaf auf und denke an Vertragsdetails und an die Organisation der Übergangsphase ("first things first", oder FIFO). Ein Leben nach dem Umzug ist noch weit weg, unklar und Sorgen daher müssig. Auch bin ich das Leben mit Familie nicht mehr gewohnt (sie ja auch nicht) nach acht Jahren Pendlerbeziehung, wer weiss wie das wird. Also erst mal die naheliegenden Sachen in den Griff kriegen. Die Formulierung wurde bewusst gewählt, weil sie suggeriert, dass auch ich mich aus der Bahn geworfen fühle und bei Weitem nicht alles "im Griff habe".

Andere kommen besser damit klar, wenn sie die ganze Sache schon als "gegessen" betrachten und sich schon auf die Lösung (mir dagegen eher irrelevant erscheinender) konkreter Fakten konzentrieren. Die Wahl des Autos ist da nur ein Thema ("Wir brauchen schon einen Vierradantrieb!" und "wie geht es mit Diesel?"), die Galoschen sind ein anderes (Renja: "Was um alles in der Welt sind Galoschen???").
Dafür werden andere, fundamentale, Themen erst ganz am Rande angesprochen.

Wieder andere akzeptieren die Möglichkeit des Wechsels und sehen die positiven Seiten, wollen sich aber erst darauf einstellen wenn er wirklich sicher ist. Hier steht die Vermeidung von Enttäuschungen im Vordergrund. Der dadurch bewirkte Verlust der frühzeitigen Mitbestimmung, die Selbstbeschränkung auf eine duldende Rolle wird in Kauf genommen, um dann (spätere) Bestätigung zu sichern.

Eine andere Person sieht ihre Vergangenheit und Zukunft in Frage gestellt. Gewachsenes, gefestigtes, tragendes wird durch den möglichen Wechsel zwar nicht entfernt, aber zumindest relativiert. Zukunftspläne werden zu Makulatur, neu entstandene Unsicherheiten müssen erst mal überwunden und dann durch neue Pläne ersetzt werden. Bisher als einigermassen solide betrachtete Anker werden auf einmal durch fremde Hände gehoben, das Boot bewegt sich ungewollt. Die in Schweigen geronnene Verunsicherung muss erst mal überwunden werden, alte Anker durch neue ersetzt werden.

Wir haben auch den Fall der Mitfreude (fast) ohne Konditionen. Planungsdrang auf hohem Niveau koppelt sich mit an sich zur Zeit korrekt vereinfachenden Perspektiven ("Wird schon!"), verliert dadurch aber natürlich an Rückhalt in der Gruppe der anderen, die ganz andere Perspektiven oder Gefühle haben ("Die hat leicht reden!").

Ich bin auf jeden Fall froh, dass wir das Thema nicht nur angesprochen haben, sondern dass wir alle auch noch 2 Wochen Zeit haben bis irgendetwas fest steht. In dieser Zeit wird sich sicher einiges klären in den Köpfen, der objektive Kenntnisstand wird zunehmen, und die richtigen Themen kommen dann erst auf den Tisch. Das wird dann schwieriger, denn das gleiche Thema bei unterschiedlichen Perspektiven zu lösen ist unendlich komplexer als ein Thema in Variationen zu besprechen.


13. November 2013

Mυστήριον


Ist das eine Angiographie? Oder ein Fluss-System mit einer Senke im Zentrum? 

Noch eine Weile muss dieses Rätsel ungelüftet bleiben. 

Es sei denn, jemand kennt ja diese oder ähnliche Graphiken. Dann bitte die Lösung nicht gleich öffentlich posaunen (denn sie könnte ja falsch und damit irreführend sein), sondern nur den entsprechenden Vornamen als Kommentar senden. 



824: „Muß di ni argern, dann geit di dat goot“

Sinnspruch an der Wand des Glücklichen Matthias : Darunter schmeckte uns Pannfisch und Schlemmerteller (nein, nicht der vom Horst!).  Danach...