23. November 2013

Bilder gefunden. Wie findet ihr sie?

Bei leichtem aber durchdringendem Nieselregen machte ich mich heute auf ins Zentrum von Lodz. Zuerst ging es zum Einkaufen (und Käffelchen trinken) in die Manufaktura. Von dort ging ich durch wenig ansprechende Nebenstrassen zur Piotrkowska, um Weihnachtsgeschenke zu finden. Ihr könnt aber wieder entspannen, ich habe sie nicht gefunden in dieser Technologiewüste hier!

Aber ich war in zwei Galerien: Zuerst in der von Piotr Uznański in der Piotrkowska 31, und auch (nach langem Fussmarsch auf und ab der Piotrkowska!) in der Galeria Sztuki Bałucka am Stary Rynek 2 (Alter Markt). Und in beiden habe ich etwas Schönes gesehen, das ich euch vorstellen möchte.

Bei Uznanski habe ich das erste Bild gefunden, das das Geburtshaus (na ja, fast: so wie ich "fast" in Würzburg geboren bin) des Textil-Fabrikanten Poznanski am Alten Markt im Jahre 1833 zeigt, als der Platz noch mitten im jüdischen Viertel lag. Das fast photorealistische Ölbild (30 x 40 cm) wurde 2012 anlässlich von Feiern rund um den Alten Markt von einem Lodzer Künstler (Name leider vergessen) gemalt, es repräsentiert ein wichtiges Kapitel der Stadt. Für Renja: am Alten Markt waren wir beim Lichterspektakel.



In der Galerie Bałucka war überraschenderweise noch Licht, als ich hinkam (es war schon vier Uhr, alle anderen Geschäfte in der Innenstadt waren schon zu, und der Alte Markt ist nicht die Innenstadt!). Einer der Männer in der Galerie stellte sich unaufgefordert als der Künstler Andrzej Stefan Wiśniewski vor, und begleitete mich rührend durch seine Ausstellung. Und Achtung: Meine ganze Konversation mit ihm und dem Galeristen war nur auf Polnisch und brachte mir grosses Lob von beiden ein! In seinem Fall träfe meine Ambition der "Förderung junger polnischer Künstler" allerdings nicht so direkt zu, aber immerhin ist er noch zehn Jahre jünger als sein eventueller Mäzen. Es waren grossflächige (70 x 100 cm) Pastelle auf Papier ausgestellt, und die Motive waren fast ausschliesslich lokale (Lodzer) Landschaften. Sie haben mir trotz ihres Landschaftscharakters spontan gefallen, denn sie zeigen das Torfreservat gleich bei mir um die Ecke in Rąbien (im Sommer und im Winter), in dem ich schon mit Rhea und Renja spazieren war; sie transportieren schöne Erinnerungen an viele Spaziergänge dort.








Neben der künstlerischen Qualität sind natürlich auch ökonomische Faktoren zu beachten. Ich bin jedoch überzeugt, dass unser Geld bei Preisen von 50 (Uznanski) bzw 16 (Bałucka) Groschen pro Quadratzentimeter durchaus gut angelegt wäre.

U.A.w.g.

3 Kommentare:

  1. Oh ja, die drei gefallen mir, obwohl sie sehr unterschiedlich sind. Meiner Meinung nach sind es die bisher schönsten Bilder, die du hier im Blog als potenzielle Geburtstagsgeschenke zeigst!

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  2. Rhea, schöner kann man es nicht sagen. Genau meine Worte!
    Ich könnte mich aber nicht entscheiden. Wobei, doch, ich bin mehr für fröhliche Bilder (obwohl Winter ja meine Lieblingsjahreszeit ist) und welche, mit denen du persönliche Erinnerungen verbindest. Das gibt schöne wärmende Gedanken! Es ist also die gleiche Philosophie wie: warum machen Touristen Fotos?

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  3. Andererseits, das Haus ist phantastisch gemalt! Und wohl ein junger Künstler...
    Und die Winterlandschaft, diese Natur. So natürlich, gewaltsam, und man hat mehr die Übersicht/Kontrolle.
    Oh, eine sehr schwierige Entscheidung. Aber definitiv die besten Bilder bisher!

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