7. März 2015

Cui Bono?

Das war heute ein Schreck!
Das übliche grosse Einkaufen verlief zwar ruhig, aber es ging einigermassen kontrolliert über die Bühne. War auch weniger Ware als sonst, aber immerhin Blümchen, wegen 8. März morgen! Ihr wisst schon: Clara Zetkin.

Was dann kam war spannend. So sah es von unserem Balkon aus:

"Schwarzer Jeep Cherokee günstig abzugeben. Leichte Schmauchspuren und Wasserschäden."





Der Schreck kam fast zeitgleich mit Bagaudin, unserem Russischlehrer. Ein Riesen-Radau ging draussen vor dem Küchenbalkon los, Motorsägen, Hämmer, Sirenen. Als ich auf den Balkon ging, da sah ich das Desaster: Das (ansonsten leerstehende) Nebenhaus brannte über alle Stockwerke, und die Feuerwehr löschte schon (das hatten wir aber gar nicht mitgekriegt, erst den Lärm, als sie die unteren Fenster einschlugen und sich Zugang verschafften!)



Da war was los bei uns im Hof!



Die Strasse blockiert, gegen die Fahrtrichtung!


Die Eingangseite, mit dem brennenden Treppenhaus.

Hier hatten sich die Feuerwehrleute schon wieder etwas beruhigt, und kraxelten munter auf ihren Leitern herum. Seitenschneider halfen bei der Entfernung der noch verwertbaren Metalle.

Helden.


Die Zufahrtsschwelle wird weggefelext.


Der Wagen hielt sich etwas im Hintergrund, als letzte Rettung so zu sagen.


Der erste Wagen der Moskauer Feuerwehr? Oder der Wagen des Kommandanten (so wie die Air Force One?)


Schlauchwirrwarr. Man beachte die durchdachte Platzierung der Überfahrhilfen!




Es stank natürlich entsetzlich, und war alles sehr spannend. Die Feuerwehrleute schrien uns etwas zu, das ich ohne alle Sprachkenntnisse sofort als "Geht ihr beide Gaffer sofort zurück in die Wohnung und schliesst die verdammte Balkontür!" verstand.


Es war ein echter Grossbrand, und durch die enge Bauweise auf unserem Grundstück waren die anderen Hauser (das sind wir!) durchaus nicht ausserhalb jeder Gefahrenzone. Die Strasse stand voller Feuerwehrfahrzeuge aller Alterstufen und Aufgaben, und ein alter Lada-Polizeiwagen sperrte die zuführende Einbahnstrasse ab. Wir gingen nach den beiden Stunden Russisch noch um den Block, da wurden noch die letzten Glutnester gelöscht.



Schmankerl für Rhea.




Jetzt fragt sich nur, warum ein leerstehendes Haus vom Treppenhaus aus einfach so zu brennen anfängt. Die Frage "Cui bono?" aus dem römischen Recht kann vielleicht bei der Antwort helfen. So wie auch bei anderen unerklärlichen Vorkommnissen auf Moskauer Brücken.




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