5. November 2015

Kostroma II - Abschied vom Stahl

Das Hotel "Old Street" entsprach wirklich in jeder Hinsicht gehobenen Ansprüchen. Ruhig, sauber, modern und mit guter, zentrumsnaher Versorgung der (wenigen) Gäste war es ein Schnäppchen. Es bot sogar ein mehrgängiges Frühstück umsonst an - bis auf den Kaffee, den musste man zahlen 
Wir schliefen lang, genossen Croissant-Frühstück (mit Kaffee) und fuhren nach dem Packen los, zum Ipatiev-Kloster ennet der Kostroma. 
Das Ipatiev-Kloster, rechts die Brücke über den gerade noch am seinen Gestaden erkennbaren Kostroma-Fluss an seiner Mündung in die Volga:


Das Kloster bietet einfache Museen und eine allerdings recht üppig goldgeschmückte Kirche. 


Die Ikonensammlung im Klostermuseum:


Ein besonderes Schmankerl für die graphologieinteressierten Leser dürften jedoch rezente Originaldokumente in Handschrift zweier russischer Präsidenten sei, Medvedev und Putin. Sieht man ja nicht alle Tage, und Gestaltung von Schriftbild, Umter- und Oberlängen sind aufschlussreich. Medvedev hat vergessen, dass er noch Platz für seinen Namen braucht:


Und Vladimir Putin lässt dafür genug Platz:


Am Zwickel zwischen Volga und Kostroma machten wir Rast und teilten uns einen Früchteriegel Marke FITFRUIT:



Wir stellten dort simultan fest, dass wir nicht mehr wie früher ernsthaft durch den Stahl von Industriegebieten wanderten, sondern jetzt eher kulturelle Aspekte bevorzugen. Der Abschied vom Stahl steht für vieles, ohne jedoch an Lebensphasen gebunden zu sein. Eher so eine Rotverschiebung ...

Die Gassen rund um das Kloster (und auch sonst in Kostroma) wurden gesäumt von winzigen, aber kunstvoll geschnitzten Häuserchen:


Über etwas enttäuschende Stationen der Leinen-Manufaktur und der Wohnung des Schneemädchens ("Da gehen wir aber nicht rein!") ging es zum Markt zurück, Mittag essen. Dort im Cafe vergass ich Adapter und Lightning-Kabel, sehr ärgerlich und teuer! Auf dem Markt kauften wir noch Trockenpilze und Sharon, bevor wir "die Hühner sattelten und nach Texas ritten, der Sonne entgegen". Wir fuhren nämlich genau nach Westen, und wegen der blendend untergehenden Sonne direkt vor uns sahen wir keine Ampeln mehr. Das war eine Gaudi!

Aber Lenin zeigt den Weg:


Und jetzt liegen wir in Betten auf dem Hotelschiff auf der Volga, mit (schlechtem aber immerhin) Blick auf den Fluss. 


Dieses Bild passte textlich nirgendwo. Titel: "Support you local dealership!"




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