Die von Christen gefeierte Weihnacht prägt ja in weiten Teilen Westeuropas stark die von Handelsgeschäften gepriesene Vorweihnachtszeit. Lichterspiele, Farben, Melodien in Kaufhäusern, Waren - alles ist ausgerichtet auf üppige Geschenke an einem, gemeinsamen Tag. Manche verwechseln diese Narretei mit Liebe, ersetzen Emotionen durch Kalorien. Man kann zum Weihnachtsfest stehen wie man möchte, aber die Oberflächlichkeit davor ist auf jeden Fall schade.
Nun spielt Weihnachten hier im orthodoxen Osteuropa keine Rolle (im Unterschied zum angeblich heftig gefeierten Neujahr in der ersten Januarwoche!). Da müssen sich dann die Expats eben selber helfen. Die deutsche Botschaft veranstaltete gestern einen grossen "Weihnachtsbasar" im bewachten Botschaftsgelände: Lebkuchen in der Aula, Adventskalender hinter dem Schwimmbad, und Bier an der Bar. Es war schon recht voll, als wir um die Mittagszeit vorbeischauten. Einige bereits vertraute Gesichter ("Frau Siemens", Wirtschaftsattachee, Jens von der Visumabteilung,...) erlaubten etwas Smalltalk, ansonsten bewegten wir uns dicht umgeben von anderen Daunenjacken durch's Gewühl.
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Am Eingang zur Aula. |
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Kauf von Elisenlebkuchen. Mit ausgezeichneter Beratung durch das 10-jährige Verkaufspersonal: "Nehmen Sie doch diese andere Packung zum gleichen Preis - da bekommen Sie 300 Gramm statt 220!" |
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Natürlich bildete sich eine lange Schlange vor dem Grill. Bratwürste, Leberkäs und Bier waren alle eingeflogen worden! |
Nun wechseln wir gedanklich vom senfbekleckerten Bratwurststand in die Akademia. Anlässlich einer studentischen Job-Börse der Deutsch-Russischen Handelskammer besuchte ich die Journalistische Fakultät der Lomonossow-Universität. Es gibt dort tatsächlich ein deutsches Publizistik-Institut, etwas versteckt im Erdgeschoss gelegen. Die Anschlagtafel ist auch eher pflegeleicht-grossflächig gestaltet, längere Pausen im Update fallen da nicht so auf.
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Landkarten machen sich immer gut am Schwarzen Brett. |
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Ein schöner alter Bau. Die Job-Börse fand oben auf der Balustrade statt. Das Bild zeigt Lomonossow bei der Arbeit. |
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