Die vorbereitende Registrierung bei velobike.ru ist notwendig, nicht ohne weiteres selbsterklärend und natürlich nicht vollständig. Die Seite bietet zwar schöne Piktogramme und sogar eine englische Version - die aber leider die Legenden der Piktogramme nicht mit übersetzt!
Man muss sich mit einem Namen, einer Mailadresse und (ganz wichtig!) einer russischen Mobilnummer anmelden. Auf die bekommt man sofort eine SMS geschickt mit Log-In und PIN, die man später an der Velo-Station eingibt (Aufgemerkt: SMS so lange nicht löschen, wie man den Miet-Service nutzen will!). Dabei muss man auch das Zahlungsmittel dabeihaben, Kreditkarte oder ТРОЙКА-Karte (diese muss aber anscheinend ein Guthaben von mindestens RUB 2500 haben, wobei das maximal aufladbare Guthaben RUB 3000 beträgt!). Dann PIN am gewünschten Velo selber eintippen - und los geht's! Die Sättel sind mittelbequem, und in der Höhe leicht selber einstellbar. Ein Korb für's Picnic ist montiert, ein Schloss habe ich nicht entdeckt.
Mein Ziel war heute der nördliche Teil des Sokolniki-Parks, mit Rückfahrt auf der Uferstrasse entlang des Yauza-Flusses und dann der Moskva. Und das habe ich auch gemacht (Fahrt im Uhrzeigersinn):
Die Strecke betrug 28 Kilometer, und ich brauchte dazu ohne grosse Pausen 2:53 Stunden (die schwarzen Punkte auf der Route haben 10 Minuten Abstand). Noch nur 7 Minuten länger, und die Miete hätte statt RUB 400 für bis zu 3 Stunden sprunghaft schon RUB 900 gekostet! Glück gehabt! Man muss übrigens RUB 1000 Pfand hinterlegen, von der die Miete abgezogen wird; der Rest des Pfandes bleibt bei der Stadt Moskau als Darlehen stehen!
Die Fahrt zum Sokolniki-Park war an diesem Sonntag in der Ferienzeit gar kein Problem, wirklich nicht. Die Autofahrer nahmen durchwegs Rücksicht, auch bei den etwas unübersichtlichen Einfahrten in den Prospekt Mira. Es gab über weite Strecken markierte Velowege (die nicht zugeparkt waren!) oder breite "dual use"-Fussgängerwege. Der Code "über weite Strecken" steht im Klartext dafür, dass diese tollen Wege 2-3 mal einfach aufhörten und ich das schwere Velo über die Leitplanke der benachbarten Schnellstrasse heben musste, um auf dieser zur nächsten Seitenstrasse zu pedalen! Um ehrlich zu sein passierte dies nur entlang des etwas stinkigen Flüsschens Yauza in Industriegebieten - da war ich sowieso der erste Velofahrer aller Zeiten! Eigentlich hatte ich dort die Rast vorgesehen ("schattiges Plätzchen unter Weiden am Ufer"), liess diese aber mangels Schatten, Weiden, Bänken und Attraktivität ausfallen und fuhr durch. Die Route war möglicherweise nicht optimal gewählt!
Die Moskauer Technische Hochschule:
Der Park war schön, ich umrundete extra für das GPS den zentralen Kreisverkehr (im Bild) und sah eine Pferdestaffel der Polizei.
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