Man hört das natürlich vor allem von den Leuten, die keine Alternative zum August in Moskau haben. Die anderen schweigen und geniessen (etwas anderes).
Aber es ist auch etwas Wahres daran, es wird schon etwas geboten, und der Andrang ist ein Bruchteil vom - sagen wir mal - Weihnachtsmarkt. Jetzt ist gerade der "Moskauer Konfitürenmarkt" auf 13 Plätzen der Stadt. U.a. Gibt es dort auch Stände mit Konfitüren, aber auch jede Menge Show, Verpflegung und Melonen.
Z.B. Bilder aus echtem Obst und Gemüse, die zum "posing" einluden:
Melonenplastik vor der Duma:
Wer erinnert sich an die Skulptur? Im Winter war das noch eine Weihnachtsbaum-Kugel!
Die Duma aus anderer Perspektive:
Und das Moskauer Rathaus bei Nacht.
Der mickrige Baum im Vordergrund hat auch eine Geschichte. Vor 20 Jahren nämlich wurden die grossen Bäume auf dieser Strasse abgeholzt. Der folgende Bürgermeister (Sobryanin) fand, da müssten wieder Bäume hin und die Stadtverwaltung vergab einen Auftrag zur Bepflanzung mit 60 Bäumen in Kübeln mit Bänken darum, inklusive Wuchsgarantie und 5 Jahre Pflege. Gute Idee, nicht wahr? Der offizielle Auftrag hatte dann einen Wert von sage und schreibe RUB 529 Millionen, was 2013 etwa USD 16,5 Millionen entsprach - jeder Baum wurde damit rund USD 275'000 wert! Es gibt Muskoviter, die diesen Preis für mickrige Bäume (überhaupt für Bäume, ja ganze Wälder!) für überrissen halten...
Apropos Geldausgeben durch die Stadt. Der Sommer ist ja auch Baustellenzeit, denn dann führt das willkürliche Sperren oder Blockieren von Fahrbahnen nicht zum vollständigen Kollaps, sondern nur zu kleinen, nichtlethalen Infarkten.
Ein Beispiel ist der Umbau der Bol'shaya Nikitskaya zur fussgängerfreundlichen Flaniermeile, der sozusagen "am offenen Herzen" und in voller Symbiose von Bau, Verkehr und Fussgängern durchgezogen wird. Am lustigsten ist das dann bei Regen, heissa wie der Dreck spritzt!
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