Das Angebot "Remote ..." wurde von Fiodor Elutin in Avignon entwickelt und von Rimini Protokoll vermarktet, mit Förderung durch pro Helvetia und Goethe Institut.
http://www.rimini-protokoll.de/website/en/project/remote-x






Kurzgefasst setzt "Remote Moscow" einer Gruppe von etwa 50 Menschen schalldichte Kopfhörer auf und führt die Gruppe mit Anweisungen, Fragen und Hinweisen "ferngesteuert" durch die Stadt. Da läuft jeder für sich, man zwinkert sich höchstens mal zu. Und die Anweisungen sind sehr präzise, bis hin zum Überqueren von Ampeln ("The light will change in 20 seconds, please move quickly because you will only have 15 seconds to cross the road").
Die Tour begann auf einem Friedhof im Norden, mit der Beschäftigung mit einem selbst ausgesuchten Grabstein: "Did the person in the grave decay already? Did she live longer than you think you will ever live? Look into the sky, may she be sitting on one of the clouds?" Natürlich guckte man dann nach oben und dachte kurz über das Konzept des Himmels nach.
Wir gingen weiter zum Eingang einer Markthalle und wurden gegenüber platziert, als ob der Eingang eine Bühne wäre. Die Sprecherin kommentierte auch das Verhalten der verwunderten Passanten, die sich natürlich über die komisch applaudierende Gruppe mit den bunten Kopfhörern wunderte!
Es ist anspruchsvoll eine solche Gruppe "ferngesteuert" Metro fahren zu lassen. Aber es klappte prima, keine Verluste und grosse Gaudi, wenn man dann tanzen soll!
Es war eine tolle Erfahrung zu sehen, dass die russischen Kollegen problemlos, ja lächelnd der Aufforderung folgten, den Passagieren in dem ausfahrenden Metrozug zum Abschied nachzuwinken (während das den wenigen deutschen Teilnehmern eher peinlich war). In der Stadt liefen wir vom Puschkinplatz zum Restaurant Bolshoi, durch Klöster und Hinterhöfe mäandrierend. Hier wurde die Gruppe dreigeteilt, natürlich mit separaten Kommandos im Kopfhörer. Unsere Gruppe (man sieht mein iPhone glänzen):
An der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Federation wurden wir als geschlossene "Demonstration" vorbeigeführt, alle etwas Eigenes aus der Tasche über dem Kopf schwenkend und Demolärm im Hörer. Fühlte sich echt an!
Der Lauf endete auf einer Dachterrasse gegenüber Restaurant Bolshoi und Chanel.
Eine tolle Erfahrung, sehr empfehlenswert!
Unser Gruppenphoto findet ihr unter #remotemoscow auf Instagram https://instagram.com/p/BYgQ9TYHvpX/
Bald auch in eurer Stadt.