Syktyvkar (transskribiert) ist der original finno-uigurische Name der Hauptstadt der Republik Komi, etwa 1000 km nördlich von Moskau. Die Republik Komi ist politisch ein Bundesstaat, ist so gross wie Deutschland und die Schweiz zusammen, und hat so viele Einwohner wie Stuttgart. Ich bin hier, um morgen den lokalen Industrieminister zu treffen, der sich für ein Investment für eine bestimmte Technologie interessiert. Wir müssen uns morgen mal "abklopfen", wo die wirklichen Motoren für das Interesse liegen, und dann intern beraten ob die Schnittmenge gross genug ist.
Der Flug dauerte 1 1/2 Stunden, die Sitze waren so eng, dass ein Wechsel der Sitzposition unmöglich war. Ich kam mir vor wie die Glocke von Schiller!
Der Landeanflug war spannend, über eine grüne Landschaft mit mäandrierenden Flussarmen. Ein wahres Mückenparadies!
Kaum hatte ich zwei Schritte aus der Flugzeugtür gemacht, noch auf der Treppe, da sass schon die erste Mücke auf meiner Stirn. Unten am Boden angekommen waren es schon zwei (gewesen, RIP). Die Lokalen versicherten mir jedoch, dass es jetzt nur noch wenige Mücken gäbe, so im Juni wären sie wirklich zahlreich und durstig.
Im Hotel gab es eine Vorbesprechung mit dem Minister-Stellvertreter, danach machten wir drei Gäste einen Bummel durch die Nacht. Die Luft war wunderbar, allerdings lag die Temperatur knapp 10 Grad unter der von Moskau. Zum Glück hatte ich den Mantel eingepackt!
Beim Abendessen im wirklich ausgezeichneten Restaurant "Granat" (www.granat11.ru) wurde dann von gefroren zu essenden Moksun-Fischen geschwärmt, von den 5 Elchfarmen (Milch!) in Komi, und von nomadierenden Rentierzüchtern. Letztere sind in der Stadt nicht so beliebt, weil sie ihre Kinder im Winter zur Schule dorthin bringen - sie aber im Sommer immer wieder mal vergessen wieder abzuholen.
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