31. Juli 2011

Elbląg

Kloster Elblag

Kleine Gasse


Wir reisten heute für geschlagene sieben Stunden auf Bundesstrassen von Rydzewo nach Ustka an der Ostseeküste. Es war eine lange Fahrt. Wir fanden das Hotel im Kiefernwald auf Anhieb, wenn auch im Nieselregen. Natürlich probierten Renja und ich noch den Whirlpool aus, bis er um Zehn abgeschaltet wurde ...

30. Juli 2011

Sonnenbrand

Kaum scheint die Sonne, gehe ich natürlich auf die Terrasse der Marina zum Lesen (genauer: meine Polnisch-Kladde studieren). Und heute sieht mein stellenweise sonnenverbrannter Körper aus wie ein rot gefleckter Orka!

Gestern war sehr entspannt, mit viel Lesen und Lernen, und Schreiben von Postkarten. Am Nachmittag fuhren Ulrike und ich noch zur Besichtigung nach Mikułeijki. Der Wächter auf dem Parkplatz war ganz erstaunt, als ich aus dem Auto stieg und ihn auf Polnisch grüsste - er fragte gleich "Aber Sie sind doch aus Deutschland, oder?" An was kann man das erkennen?

Abends assen wir noch einmal schön Fisch aus dem See: Renja nahm einen halben Hecht, ich Zander, und Ulrike Schleie. Alles war sehr fein, nur die widerhäkigen und gegabelten Gräten machten viel Arbeit!

28. Juli 2011

Kamienny Park Bus Stop

Die ersehnte Rast an der originellen Krokodil-Bustation des Steinparks "Kamienny Park" bei Papotkril.

Steinpark

Mitten in der Einsamkeit entdeckten wir heute bei einer Wanderung ein Haus, das sich als "Steinpark" eingerichtet hatte. Es war umgeben von grossen Hinkelsteinen und das ganze Gelände war steinverziert. Als Ergänzung gab es Schiffe und Krokodile aus geschweisstem Blech. Das Haus lag wie eine Insel in der Verlassenheit, hatte aber eine eigene Busstation!

Rudziszki: Russische Grenze in den Mazuren

Das ist ein wirklich teuer erkauftes Photo der Aussengrenze Europas!

Was für ein Tag! Sofort aus dem Kalender streichen!

Kennt ihr die Tage, an denen man am besten gleich im Bett liegen bleibt? Heute war ein solcher Tag.

Der Regen, der dauerhafte Nieselregen mit einheitlich grauen Himmel, begleitete schon das Frühstück. Keine(r) von uns hatte daraufhin Interesse oder Lust irgendwohin einen Ausflug zu machen, es war einfach trübe. Nach etwa drei Stunden Gammelei (nein, immerhin habe ich das Service Pack 1 für Windows 7 auf Ulrikes Rechner installiert!) hörte es auf zu regnen und Ulrike und ich machten einen Ausflug durchs Dorf Rydzewo. Viel ist ja nicht geboten, ausser frischer Luft und Seeblick. Wir entdeckten ein Schild "Zur alten Schmiede", und beschlossen dorthin zu fahren zum Tee. Wir weckten Renja und fuhren die knapp 10 Kilometer in die Wildnis. Die Landschaft ist übrigens herrlich hier, viele Seen und kleine Hügel. Die "Alte Schmiede" war ein feines Lokal in einem alten Bau, von der Strasse her wäre niemand dorthin gefahren, denn die Häuser sehen von weiten eher heruntergekommen aus. Wir hatten den geplanten Tee, und ich hatte eine Hühnersuppe und hausgelegte Saure Milch. Dann kam uns der spontane Gedanke, zu den Wisenten zu fahren, und wenn wir schon dort sind die russische Grenze zu besichtigen. Also los.

Die russische Grenze ist 36 km von unserem Quartier entfernt. Kein Problem zu finden, denn es geht auf der Strasse 63 immer nach Norden. Ich erzählte auf der Fahrt noch munter von den alten SED-Offizieren, die an der Grenze als verkappte Aufpasser angesiedelt wurden. Als wir an die Grenze kamen, dachte ich noch an einen Grenzübergang, es stellte sich aber als Sackgasse heraus, die auf den letzten 300 m für nicht-ansässige Fussgänger und Autos völlig gesperrt war. Wir fuhren bis knapp vor den Schlagbaum und liefen die letzten 100 m. Wir sahen die Überwachungskamera und die beobachtende Bauersfrau schon, aber wir nahmen sie erst ernst als das Alarmsignal am Schlagbaum anfing zu lärmen. Wir machten schnell ein Photo und liefen zum Auto zurück. Als wir an der Bauersfrau in Kittelschürze vorbeifuhren, machte die ganz lässig ein Photo von uns mit ihrem Handy. Das gab uns kein gutes Gefühl. Und richtig, nach 4-5 Kilometern Fahrt hielt uns auf offener Strasse ein entgegenkommender Grenzwächter auf seiner 125 cm Cross an und verlangte alle Ausweise vom Auto, von mir und Ulrike. Es dauerte lange bis alle Identitäten geprüft waren (Ralph mit "ph" oder "f"?), und jetzt stehen wir sicher in den Grenzsystemen Europas als mögliche Schleuser oder so. Das Annähern an die europäische Aussengrenze zu Russland kostete uns 50 Euro Strafe. Am Ende bedankte ich mich beim Grenzpolizisten für seine Wachsamkeit, denn er hat seinen Job gut gemacht.

Der nächste Posten waren die Wisente (europäische Bisons) in einem der letzten grossen Urwälder Europas, der Blisker Puszta. Wir fuhren viele Kilometer durch besagten Urwald und fanden die Wildhüterstation nach langer Zeit und mit einem Quentchen Glück. Die Wisente waren eindrücklich gross und stanken wie Wisente. Wusstet ihr, dass alle 2'000 europäischen Bisons von 12 verbleibenden Exemplaren im Jahre 1927 abstammen?  Auf dem Rückweg verfuhren wir uns in dem Urwald, keine Chance weiterzufahren als umzukehren und zum Ausgangspunkt zurück, die Strassen wurden immer schlechter, und das Navigationssystem war überfordert mit den Waldwegen. Sehr ungutes Gefühl: in der Wildnis ohne Navi!

Das vielleicht schlimmste Erlebnis heute war aber, dass mir auf dem Weg zu den Wisenten ein Wildhase vor das Auto lief und mit einem Reifen kollidierte. Wem so etwas einmal passiert ist, der vergisst den dumpfen Schlag nicht mehr, und der Anblick im Rückspiegel geht einem nicht mehr aus dem Sinn. Für uns alle drei war das Erlebnis schockierend (Renja ist noch jetzt überzeugt, es sei eine Katze gewesen und wir hätten halten/helfen sollen).

Nur das Gespräch nach dem Abendessen war dann doch noch gut. Das war auch nötig nach einem solchen Tag voller Pech und Fehlschläge. Morgen wissen wir noch nicht was tun, aber es wird besser!

27. Juli 2011

Albträume

Die ganze Nacht durch hatte ich viele kleine Alpträume und habe daher unruhig geschlafen. Wir glauben, dass das am späten schweren Essen liegt (frittierte Kartoffeln, Pilzsosse!). So habe ich aber auch mitgekriegt, dass es die ganze Nacht regnete und es das jetzt noch tut - das wird ein Museumstag also! Nur dass es hier in der Wildnis Mazurens keine Museen gibt ...
Gestern blieb Renja in der Gospoda, und wir Eltern machten einen grossen Ausflug, um eine der Gesellschafterinnen der Firma zu treffen. Wir hatten ein kurzes, aber für mich erfolgreiches Gespräch. Und so konnte Ulrike die drei Stunden bald wieder zurückfahren. Damit war der Tag aber insgesamt so gut wie gelaufen, nur der Abend auf der Liege an der Marina war noch ein schöner, erwähnenswerter Ausklang.

25. Juli 2011

Wolfsschanze

Nach einer durchregneten Nacht wussten wir heute früh nicht so recht was anstellen. Renja war für ein Vorziehen der Bootsfahrt, aber das war Ulrike zu viel Schiff in zwei Tagen. Also kamen wir zurück auf unseren ursprünglichen Plan des Besuchs der "Wolfsschanze" in der Nähe von Ketrzyn. Wir fuhren über einen "Schleichweg" eine Abkürzung - die sich als besserer Feldweg entpuppte. Allerdings wurde sie spater ein sehr gut und solide kopfstein-gepflasterter Waldweg: der ehemalige Weg vom Führer-Hauptquartier zum Flughafen, der Fluchtweg Stauffenbergs nach dem Attentat auf Hitler. Im Gelände der Wolfsschanze nahmen wir uns einen deutschsprachigen Führer (Kasimierz), der mit uns die verschiedenen Bunker ablief und erläuterte. Alle die riesigen Bunker sind ja gesprengt worden und nur zum kleinen Teil ist noch die ehemalige Aufgabe und Architektur zu erkennen. Aber eines wurde mir klar:
Wer so dicke Mauern zum Schutz braucht, kann unmöglich Recht haben!
Wir waren alle drei ausser Stande Photos zu machen, ausser dem Denkmal vom Widerstand gegen den Nationalsozialismus und der jahrzehntelangen Aktion der Jugendverbände prägte ich mir diesen Ort des Terrors und des Wahnsinns ohne Photos ein (die Jugendverbände hatten einen Brauch, eine bestimmte schrägstehende Betonwand mit Ästen aller Grössen "abzustützen" um sie als Mahnmal zu erhalten).

Nach der Wolfsschanze fuhren wir in die preussische Artilleriebefestigung "Boyen" in Gizycko. Die Festung ist aber nur bedingt zugänglich und wir waren zwar über die immense Grösse erstaunt, aber so richtig erschloss sie sich uns nicht. Da gingen wir lieber noch unten in die Stadt für einen guten Latte Macchiato am Hafen, und dazu flambierte Pfannkuchen und einen Sahnekuchen. Und eingekauft haben wir auch noch, im Biedronka (der ALDI-ähnlichen Kette aus Portugal, die mit dem Marienkäfer).

Als wir wieder in Rydzewo waren, gingen Renja und ich erst mal Schwimmen im See. Das Wasser war gerade noch erträglich kalt/warm, und der Schlamm am Boden war nicht beängstigend dick und saugend. Danach gab es Abendessen: Ulrike ass Schweinebraten, und Renja und ich eine Art Spare Ribs, aber mit karamelisiertem Sauerkraut belegt. Es war wirklich gut, die Gospoda kocht gut.

24. Juli 2011

Sonntag

Heute waren wir - nach sehr leckerem und ausgiebigem, herzhaftem Frühstück - in Giżycko, der nächstgrösseren Stadt. Natürlich fanden wir einen tollen Parkplatz, liefen durch einen permanenten Lunapark zum Bootsanleger der "Weissen Flotte" und entschieden uns für eine dreistündige Fahrt zur Kormoraninsel. Das Schiff hiess "Tałty" und versagte auf der Rückfahrt. Also gingen wir auf hohem See mit einem anderen Ausflugsboot längsseits und stiegen um. Der Ausflug war richtig entschleunigend und tat gut.

Und wir trafen die ersten Deutschen hier im "Schwarzen Schwan" in Rydzewo. Also "treffen" ist übertrieben: wir haben sie als solche identifiziert!

Und Ulrike und ich haben als Digestiv einen "Verrückten Hund" getrunken: Wodka mit Himbeersirup unterschichtet (Farben wie die polnische Fahne) und ein paar Tropfen Tabasco dazu. Brrr!

Wie in New York!

Die Nacht war wirklich wie in New York hier. In diesem kleinen Kaff am See war die ganze Nacht etwas los. Wegen der Wärme und den Küchendunstes, der durch die Badezimmerlüftung hereinzieht (ehrlich: in der Dusche riecht es morgens nach Röstzwiebeln!) hatten wir das (mit Mückengitter versehene) kleine Fenster nach vorne raus geöffnet gehalten und bekamen daher alles mit, was sich in und vor dem Restaurant ereignete. Nach Vier verlegte sich der Lärm dann direkt vor unser Zimmer, als die Mädels im Zimmer gegenüber herausgeklopft werden sollten. Danach kam der Hundekampf, oder so was.

Aber im Grossen und Ganzen haben wir gut geschlafen.

23. Juli 2011

Gospoda

Nach langer Fahrt durch Dauer-Nieselregen sind wir in Rydzewo eingetroffen. Die Herberge ist einfach, aber wir werden es aushalten. Als erstes sind wir zum Abendessen gegangen, weil ss draussen so regnete. Da sind wir jetzt noch, aber schon beim Dessert. Vorher hatten wir alle sehr frischen, köstlichen Barsch auf gusseisernen Tellern. Vor dem Restaurant liegt gleich der Bootssteg, den wir morgen bei Sonne erforschen werden. Es geht uns gut hier!

22. Juli 2011

Abends in Łódź

Das Jazz-Konzert war solide gespielt, mainstream mit ein paar individuellen Schnörkeln. Aber es war gut besucht, wir fanden noch ein paar gute Plätze auf der Tribüne Die im Titel angekündigte "Poesie" war ein musikuntermalter Sprechgesang von Gedichten. Der Bandleader Zbigniew Wrombel am Bass war echt gut, die Trompete auch.

Danach gingen wir noch auf die Piotrowska bummeln, aber es war kühl und menschenleer. Ob es morgen Freitag mehr los hat? Müssen wir erforschen!

21. Juli 2011

Sie sind da!

Was für ein komisches Gefühl, nach einem halben Jahr ohne jede fremde Person in der Wohnung auf einmal zwei Leute um einen herum zu haben! Ich kann mich beim Frühstück unterhalten, und der Kühlschrank ist voll, auf meinem Lernsessel sitzt jemand und das Bad ist "Besetzt!".

Das Abholen vom Flughafen Warschau hat gut geklappt, aber nur weil der Flieger Verspätung hatte. Ich brauchte wegen der Baustellen und eines sehr langen Staus vor Warschau genau 3 Stunden Fahrzeit, das ist lang. Aber sie kamen dann gleich aus dem Zoll, und wir haben uns riesig gefreut. Wir fuhren dann noch in die Warschauer Altstadt und besichtigten die Jesuitenkirche. Wir setzten uns auch in einer Nebengasse der Touristen-Rennstrecke zum Altmarkt in ein Strassenlokal und assen zu Mittag (es war etwas gar touristisch vereinfacht gekocht und dargeboten, aber auf dem Altmarkt selber wäre es das gleiche Steak grad doppelt so teuer geworden). Der Abend nach der ebenso langen Rückfahrt (wir kauften noch ein Kilo Pfifferlinge am Strassenrand) war dann kurz. Renja duschte noch, kalt natürlich.

Heute früh schliefen wir aus und assen in Ruhe unser Z'Morge. Das seit dem gestrigen Unwetter wieder ausgefallene Internet kam heute mittag zurück. Dann fuhren wir aber schon in die Weisse Fabrik, eine sehr interessante Ausstellung über Textilien und die Maschinen zu ihrer Herstellung. Zwei Drittel der Ausstellung waren Arbeiten von Künstelerinnen in Textil, sehr interessant, und ein paar Stücke würde ich gekauft haben. Ich schwätzte munter auf Polnisch mit den Saalaufseherinnen und liess uns alles erklären, wir waren fast die einzigen Besucher an diesem Donnerstag-Nachmittag. Später gingen wir noch Shoppen in die Galeria Lodzka, so lange bis ich neues Bargeld auftanken musste. Aber wir haben uns auch eine Pause in meinem Standard-Coffeeheaven gegönnt, das tat gut. Und haben ganz leckeres Brot gekauft!

Heute abend wollen wir in ein Jazz-Konzert von Wytwornia und in die Piotrowska, mal sehen ob die beiden bis dahin wieder aufwachen ...

19. Juli 2011

Ausgerechnet jetzt!

Tja, da funktionierte doch fast alles einwandfrei, sechs Monate lang zum Vorzeigen. Aber ausgerechnet gestern, kurz vor der Ankunft des wichtigsten Besuchs des Jahres, verabschiedet sich das Warmwasser. Gestern wurde es gerade noch lauwarm, und es gab eine letzte erfrischende, sehr erfrischende Dusche am Morgen. Heute war jedes Wasser aus jedem Hahn eiskalt, sogar das eigentliche Kaltwasser war so kalt wie sonst nie! An Duschen war nicht mehr zu denken.

Wie soll es morgen werden? Wird es noch schlimmer, oder ist das jetzt schon die Klimax?

17. Juli 2011

Chindli-Pflanze, oder Kalanchoe tubiflora

Die von Maria mitgegebenen Pflänzchen haben inzwischen eine stattliche Höhe von rund 30 cm erreicht, und bekommen schon selber Ableger. Die Chindli-Pflanze vermehrt sich vegetativ, an den Spitzen der röhrenförmigen Blätter bilden sie kleine Pflänzchen aus, die runterfallen und dort weiterwachsen. Die Pflanze kommt ursprünglich aus Madagaskar, und gilt heute z.B. in Teilen Australiens unter dem Namen "Mother of Thousands" als Unkraut, das systematisch gerodet werden muss! Von der Blattform kommt der botanische Name aber nicht, sondern von den sehr seltenen, wunderschönen Blüten.

16. Juli 2011

Notstandsthemen

Heute war ich in fünf Elektromärkten und grossen Malls, nur um etwas zu suchen, das es hier in Lodz einfach nicht gibt: einen Eierkocher! Bügeleisen, Mixer, Toaster, Dörrgeräte und Waffeleisen (von Brennscheren ganz zu schweigen!) gab es zuhauf, aber keinen einzigen Eierkocher. Jetzt müssen wir eben die Frühstückseier im Topf kochen, so wie unsere Eltern in unserer Kindheit. Eine schöne Reminiszenz. Das war, oder besser: ist, der erste Notstand.

Der zweite Notstand war das schlimmste Gewitter, an das ich mich erinnern kann. Der Himmel war stockschwarz, die Blitze zuckten quasi zum Anfassen um einen herum, das Krachen war unmittelbar und ungeheuer laut, und es goss wie aus Eimern. Es war wirklich unheimlich! Ich fühlte mich wie in der Ursuppe von Miller-Urey, so stelle ich mir die Frühgeschichte der Erde vor!

Der dritte Notstand ist der Arbeitsdruck noch vor den Ferien. Der Antrag für den Neubau muss bis Ende September beim Vorstand sein, und ich habe noch lange nicht alle Basisdaten beisammen. Das wird auch nicht besser dadurch, dass jetzt alle Projektpartner in die Ferien verschwinden. Oder fast schlimmer: Noch einen "kurzen Besichtigungsbesuch" nächste Woche einplanen!

14. Juli 2011

Wieder daheim nach Berlin

In Berlin bin ich garnicht zum Schreiben gekommen! Den ganzen Tag war was los, und am Abend erst recht.
Tagsüber war das Management Committee Europa, mit nur ganz kurzen Pausen. Den ersten Abend haben wir nach ausgiebiger Anweisung eine Stadtrundfahrt mit Segways gemacht - das ist vielleicht toll! Es waren gedrosselte Segway, die nicht schneller als 9 km/h fuhren ("Schildkröten-Modus"); wolltest du schneller werden, dann kam der Lenker zurück und drückte sich in deinen Bauch (ein elendes Gefühl beim Fahren!). Aber wir kamen in rund 90 Minuten gut was 'rum und haben viel gesehen, es ist eine prima Fahrweise für die Stadt. Ich war natürlich der Einzige, der runterfiel (aber immer noch besser als meinem Vordermann in den Rücken zu fahren!!). Die erste Querung einer Strasse ohne Ampel war am Schlimmsten, danach kam der (Über)mut. Den Rest des Abends sassen wir noch in einer Strassenkneipe an der Spree (für Kenner: dort wo Renja das Glace aus dem Hörnchen fiel und sie ein neues Eis von Cafe geschenkt bekam).
Den zweiten Abend machten wir eine ausgiebige Schiffsrundfahrt mit Abendessen an Bord auf der Spree und den Kanälen, sahen jede Menge Sandkisten (künstliche Partystrände) und winkten huldvoll a la façon Gerhard Schröder mindestens zweihundert jungen, biertrinkenden Leuten am Ufer zu.
Tja, und heute früh fing das Meeting um 07:30 Uhr an und ging ununterbrochen bis Drei. Am Nachmittag fuhr ich dann im Berufsverkehr los und stand schon vor dem Hotel im Stau. Erst ab Polen (und einem Nickerchen) ging die Fahrt einigermassen, obwohl die einspurigen hundert Kilometer nach der Grenze auch kein Zuckerschlecken sind.

9. Juli 2011

Caféhauskultur

Ich kann schon verstehen, dass in den Caféhäusern in Wien und anderswo eine ganz eigene Kultur entstand. Die Gelassenheit und das Umflossen-Werden von Ereignissen ermöglicht eine ganz eigenartige, positive Langeweile, die sich dann schöpferisch Weg bahnt. Der gelegentliche Stress anderer Personen vor dem Caféhaus wird wie durch eine Scheibe, wie in einer anderen Welt wahrgenommen und ist wunderbar weit weg! Und neben einem sitzen andere Geniesser, also ist man nicht allein sondern in einer Gruppe geborgen.

6. Juli 2011

p53

Das ist mal Biochemie vom Feinsten! Wäre das nicht auch eine Idee für einen kollateralen Beitrag einer Master- oder Bachelorarbeit? Muss doch irre Spass machen so was herzustellen, das alleine ist es doch schon wert.

"Tasse mit Männchen"

Eben habe ich wieder neugierig in den Blog-Statistiken geschnuppert. Am besten finde ich es noch, den Google-Suchen nachzugehen, bei denen mein Blog auftauchte!
Eine Person suchte z.B. unter den Begriffen "firma tasse mit männchen" und schon an zweiter Stelle kam mein Blog (bei gesamt 312'000 Hits!) mit der Überschrift "In meiner Tasse hopst ein Männchen". Stellt euch nur mal das Gesicht vor: Da sucht jemand ernsthaft, und dann mein Text!!! Echt viral!

5. Juli 2011

Wochenanfang

Das Wochenende als solches war eher langweilig. Es begann wie üblich mit der Polnisch-Lektion bei Berlitz (verschiedene Vergangenheitsformen), Einkaufen in der Galeria Lodzki, und dem grossen Cappucchino im "coffeeheaven" (ja genau, das ist das Lokal mit dem hopsenden Männchen in der Tasse!). Den ganzen Nachmittag und Abend habe ich dann an dem Video Version 2.1 gearbeitet, aber das wissen treue Leser ja bereits. Der Sonntag war lau, etwas spazieren gehen (aber nur ganz kurz, nicht übertreiben mit der Frischluft!), Mittagsschläfchen, und abends lecker gekocht: Kasslerschnitzel mit Blumenkohl und nix dazu.

Wisst ihr was doof ist? Es gibt von kaum etwas kleinere Packungen in den Läden, in denen ich für einen Einzelhaushalt einkaufen gehe. Das ist wirklich schlimm, denn von der feinsten Konfi oder dem besten Käse kannst du dich überessen, wenn es für zwei Wochen täglich auf den Tisch kommen muss, damit es nicht vergammelt. Nutella hält länger, aber der Überess-Effekt ist dafür schneller da.

Heute kamen die finanziellen Ergebnisse des ersten Halbjahres, und da können wir nicht klagen - es ist hervorragend gelaufen! Es nahm etwas an Dynamik ab in den letzten zwei Monaten, aber auf hohem Niveau. Wir haben eine grosse Diskussion über das Risiko von Staub im Werk. Dazu habe ich heute den Produktionsleuten das Bild einer Zuckerfabrik nach einer Staubexplosion von Zucker (!) gezeigt, da waren sie aber ganz still danach!

Heute war ich das erste Mal im benachbarten Biodronka, der portugiesischen Supermarktkette in Polen. War gar nicht schlecht sortiert, hatte sogar Schokoladewaffelröllchen! Und weisse Weinbergpfirsiche, hmmm.

3. Juli 2011

Glanz und Gloria

Kaum wird in einem Königshaus (Monaco diesmal) geheiratet, dann putze ich die Wohnung: Das nenne ich dann "Glanz und Gloria"! Heute habe ich vom Feinsten geputzt, mit dem flotten Nassaufnehmer. Alles wieder tiptop sauber, meine Lieben!

iMovie zum Ersten

Heute war der Tag des iMovie: Den ganzen Nachmittag bis in den frühen Abend hinein habe ich vor dem Mac gesessen, mich in das Programm eingearbeitet und einen sechs Minuten langen Film geschnitten. Ich hatte etwa 90 Minuten gutes Rohmaterial, und davon habe ich Bilder und Ton separat herausgenommen und neu kombiniert (der Not gehorchend, denn das von Laien wie mir aufgenommene Material war entweder gut im Bild oder gut im Ton - aber selten beides gleichzeitig!). Es war z.B. noch tricky, den Ton einer Filmaufnahme sekundengenau separat einer anderen Sequenz zu überlagern, und dann noch Musik darunter zu legen. Dann kamen noch Stills aus einer Powerpoint-Datei dazu, und natürlich ein klassischer Abspann (mit "Walk of Life" von Dire Straits).
Ich finde das Werk gelungen, aber nach sechs Stunden intensiver Arbeit würde ich wahrscheinlich jedes Filmchen oskarreif finden ...

824: „Muß di ni argern, dann geit di dat goot“

Sinnspruch an der Wand des Glücklichen Matthias : Darunter schmeckte uns Pannfisch und Schlemmerteller (nein, nicht der vom Horst!).  Danach...