Nach einer durchregneten Nacht wussten wir heute früh nicht so recht was anstellen. Renja war für ein Vorziehen der Bootsfahrt, aber das war Ulrike zu viel Schiff in zwei Tagen. Also kamen wir zurück auf unseren ursprünglichen Plan des Besuchs der "Wolfsschanze" in der Nähe von Ketrzyn. Wir fuhren über einen "Schleichweg" eine Abkürzung - die sich als besserer Feldweg entpuppte. Allerdings wurde sie spater ein sehr gut und solide kopfstein-gepflasterter Waldweg: der ehemalige Weg vom Führer-Hauptquartier zum Flughafen, der Fluchtweg Stauffenbergs nach dem Attentat auf Hitler. Im Gelände der Wolfsschanze nahmen wir uns einen deutschsprachigen Führer (Kasimierz), der mit uns die verschiedenen Bunker ablief und erläuterte. Alle die riesigen Bunker sind ja gesprengt worden und nur zum kleinen Teil ist noch die ehemalige Aufgabe und Architektur zu erkennen. Aber eines wurde mir klar:
Wer so dicke Mauern zum Schutz braucht, kann unmöglich Recht haben!
Wir waren alle drei ausser Stande Photos zu machen, ausser dem Denkmal vom Widerstand gegen den Nationalsozialismus und der jahrzehntelangen Aktion der Jugendverbände prägte ich mir diesen Ort des Terrors und des Wahnsinns ohne Photos ein (die Jugendverbände hatten einen Brauch, eine bestimmte schrägstehende Betonwand mit Ästen aller Grössen "abzustützen" um sie als Mahnmal zu erhalten).
Nach der Wolfsschanze fuhren wir in die preussische Artilleriebefestigung "Boyen" in Gizycko. Die Festung ist aber nur bedingt zugänglich und wir waren zwar über die immense Grösse erstaunt, aber so richtig erschloss sie sich uns nicht. Da gingen wir lieber noch unten in die Stadt für einen guten Latte Macchiato am Hafen, und dazu flambierte Pfannkuchen und einen Sahnekuchen. Und eingekauft haben wir auch noch, im Biedronka (der ALDI-ähnlichen Kette aus Portugal, die mit dem Marienkäfer).
Als wir wieder in Rydzewo waren, gingen Renja und ich erst mal Schwimmen im See. Das Wasser war gerade noch erträglich kalt/warm, und der Schlamm am Boden war nicht beängstigend dick und saugend. Danach gab es Abendessen: Ulrike ass Schweinebraten, und Renja und ich eine Art Spare Ribs, aber mit karamelisiertem Sauerkraut belegt. Es war wirklich gut, die Gospoda kocht gut.
25. Juli 2011
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