1. November 2014

cubiculum.ru

Das war schwer! Und zu allem Überfluss ist uns auch noch der Atomkrieg ausgebrochen.

Der Tag fing an wie bei Beckett: "Warten auf Kyrill". Kyrill ist der Mann, der uns das Trinkwasser bringt, in diesen praktischen 19 Liter-Flaschen aus Polycarbonat, die bald ersetzt werden müssen durch anderes Plastik, weil Polycarbonat toxische Monomere enthalten könnte. Und Kyrill war zwar angesagt, kam aber nicht. Wie Godot eben.

Um Drei brachen wir auf in die Bolshoia Novodmitrovskaya 36 c3 Treppenhaus 3, 5. Stock. Dort hat die Abenteuerfirma cubiculum zwei Räume zu rätselhaften "Spielplätzen" für Erwachsene eingerichtet. Wir hatten die Aufgabe, innerhalb von 60 Minuten unendlich viele kleine und grosse Rätsel zu lösen. Das einfachste Rätsel war noch den Schlüssel für Licht und Strom in einem Hohlraum in einem der Bücher zu finden. Die anderen Aufgaben waren eher kryptographischer und logischer Natur. Nicht unmöglich zu lösen, aber es waren so viele, dass uns die Zeit davonlief! Die freundliche vietnamesische Betreuerin gab uns über Lautsprecher in den letzten 10 Minuten ganz viele Tipps, die wir aber wegen der zu lauten, permanenten Hintergrundmusik (Marschmusik, wir befanden uns schliesslich in einem imaginären russischen Atombunker!) kaum verstanden. So schafften wir es also nicht in den dritten Raum vorzudringen, in dem sich der sagenhafte und heilsbringende "Rote Knopf" befunden hätte, und brauchten auch den als wesentliches Utensil herumliegenden Haarfön nicht (damit hätten wir Memory-Legierungen dazu bringen können sich zu einem Zahlencode zu biegen!). Die 60 Minuten vergingen wie im Flug, und die SS-20 werden wohl irgendwo gestartet sein - nur weil wir den Roten Knopf nicht zeitgerecht drücken konnten! Das ist natürlich dumm für die wo's trifft, uns hat die Übung aber grossen Spass gemacht und wir haben gut zusammen gearbeitet. Danke, Aaron und Rhea! Und für die Vietnamesin war es ein "grosser Tag", weil sie Ausländern begegnete und Englisch reden konnte (das sagte sie wirklich so).

Wir bummelten danach noch ein wenig durch das benachbarte Kreativzentrum "Flacon" mit Boutiquen und Free-Ski-Shops (das uns allen gut gefiel), und fuhren dann heim. Und feierten Rhea's Geburtstag nach.


 Geschenk für Aziz in Uzbekistan, er ist ja Beatles-Fan.

 Kreativzentrum Flacon

 Tatsächlich ein Blumenladen.

1 Kommentar:

824: „Muß di ni argern, dann geit di dat goot“

Sinnspruch an der Wand des Glücklichen Matthias : Darunter schmeckte uns Pannfisch und Schlemmerteller (nein, nicht der vom Horst!).  Danach...