16. Februar 2016

Holzbau


Während der Bau der klassischen russischen Holzkirche im 18. Jahrhundert seinen Höhepunkt sah, wurden Profanbauten ja durchgängig in Vollholz ausgeführt (Datschen, Blockhäuser, etc). Erinnerz ihr euch an meinen Bericht vom Urlaub in Karelien mit den Bildern aus dem Holzbaumuseum zur Verschränkungstechnik, und dem aktuellen Beispiel des Blockhaus-Supermarktes in Vershinino in Karelien. 
Es gab aber in Russland in den Dreissiger Jahren (wie in ganz Europa) eine gewaltige kreaktive Periode, die beim Hausbau auch wieder zum Holz griff. Beispiel: der hypermoderne Russische Pavillion zur Weltausstellung in Paris 1925. 
Wie ich darauf komme? Es gab kürzlich eine Ausstellung im Architekturmuseum Moskau über Holz-Architektur, und die war schön und informativ. Es gab in Russland nämlich noch eine dritte Phase hoher Bedeutung für das Holz: die Achtziger des letzten Jahrhunderts. Dann wurden die alten Bauten nämlich erforscht, und das mit wunderbaren kleinen Modellen. Winzige Schindeln und Girlanden waren da geschnitzt worden und mit viel Geduld gefügt worden. Und diese Modelle, sowie Konstruktionszeichnungen und - sofern vorhanden - Photos der Originale bildeten die anschauliche Substanz der Ausstellung. 

Einige Bilder zeigen euch die Qualität der Exponate. 


Der Pavilion zur Weltausstellung:


Kizhi:


Das erste Lenin-Mausoleum wurde auch aus Holz auf dem Roten Platz errichtet:


Die Räume des Museums an sich waren schon sehenswert, und "wo Holz drum ist, ist auch Holz drin":


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