Jetzt hatte ich eine Pause im Schreiben eingelegt, war jeden Abend unterwegs oder tagsüber beschäftigt gewesen. Passiert ist eigentlich nichts besonderes, ausser dass uns heute auch ein Benz abgeholt hat (aber an keinen einsamen Atlantikstrand mit uns fährt - nur zum Warschauer Flughafen!).
Freitag abend waren Ulrike und ich mit einigen der Colex-Eigentümern essen. Es war lecker, aber etwas gespenstisch: das Restaurant "Dworek" war in einem Privathaus mitten im Stadtwald - und wir waren die einzigen Gäste! Niemand sonst da, ausser einem stummen Kellner! Es wirkte auf mich etwas wie eine Kafka-Verfilmung (aber meine halbe Ente war echt, sehr gut und zart!). Renja war im Hotel geblieben und hatte sich das Abendessen auf's Zimmer kommen lassen, das war was, ganz nach ihrem Geschmack!
Samstag früh war Renja erkältet und musste das Bett hüten, also gingen Ulrike und ich alleine um Acht zur Berlitz-Schule und wurden kurz der Privatlehrerin Gosia vorgestellt. Wir verabredeten einen Kurs mit 3x2 Stunden Polnisch-Einzelunterricht pro Woche ("Intensiv"). Danach übernahm uns ein anderer Colex-Mitarbeiter für die Wohnungsbesichtigungen. Ich mach's kurz: wir waren entsetzt von den möblierten Altbauwohnungen (eine lag direkt über dem Nachtclub und sah auch so aus, eine war scheusslich eingerichtet, eine war nicht zu heizen). Danach sahen wir drei untereinander sehr ähnliche Wohnungen im Maisonnet-Stil mit IKEA-Möbeln, alle neu aber völlig überteuert. Aber sie hatten zT eine Dachterrasse.
Am Nachmittag fuhren wir mit dem Verkaufschef der Colex und seiner Familie (ich habe noch nie eine so unlustige 13-Jährige erlebt!) über Land auf ein Gestüt für Militärpferde, mit 81 Pferden, davon die meisten riesige Hengste. Und danach gab es zum Zvieri ein dickes Essen in einer der Vollholz-Raststätten "Karczma". Es gab Eisbein (golonka) und Steak, Wurst und Spiesse. Dazu Pommes Frites und Gnocchi, und Meerrettich, Mayo und Ketchup. Der Tisch bog sich, und wir konnten bald nicht mehr! Nach der Heimfahrt, im Hotel, sassen wir noch ein wenig in der Lobby und erholten uns (und Renja konnte endlich in's Internet).
Heute morgen konnten wir etwas länger als sonst ausschlafen. Wir haben schon gemerkt, dass die Tageszeiten hier anders sind: es ist ungefähr eine Stunde eher hell am morgen, dafür ist es jetzt schon um Vier nachmittags stockdunkel. Trotzdem kamen wir (OK, nur ich) mit dem Termin "um Zehn bei der Colex" in die Panik, schafften es wegen des geringen Sonntagmorgenverkehrs und beschleunigter Fahrweise aber doch noch (auch die Polizisten sind wohl in der Kirche!). Wir sahen uns dann das Appartement meines Vorgängers an, und fanden es akzeptabel. Es liegt zwar auf dem Dorf (Aleksandrow), ist aber in einem Neubau und passabel eingerichtet. Mit anderen Worten: ich werde die Wohnung in Basel auflösen müssen! Wer will was? Bitte melden! Mit einer Addresse ist mir aber schon wohler.
Bei etwas Sonnenschein fuhren wir noch über Land, es sah da schon besser aus als die letzten Ausflüge im Nieselregen.
Jetzt sitzen wir bei "amigo" Lech im Benz und fahren zum Flughafen. Die Strasse ist frei, und Lech vergewissert sich regelmässig über CB-Funk über die Problemlosigkeit der Strecke vor ihm. Nur bei den fest installierten Kameras wird er dann langsamer ...
21. November 2010
Pause?
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