31. Mai 2015

My Name Is Space

Dieser Blog hat mit einigen Wänden in Kitay Gorod zu tun, die uns heute auffielen.

Da waren zum einen die beiden (gibt es mehr? wo?) Keramiken an Hauswänden, die beide die Signatur "My Name Is Space" trugen. Beide sind wohl noch recht neu, denn sie sind weder auf Google Streetview noch auf Yandex Panoramas zu sehen. Möglicherweise müsst ihr zoomen, um die Details erkennen zu können.

Pokrovka 11

 Khokhlovskiy pereulok 7-9 c.11

Die zweite Keramik hing am Eingang einer recht punkigen "Shopping Mall" Khokhlovka, deren viele Eingänge man über diese Höfe erreichte:



Am Haus daneben hing das alte Schild aus CCCP-Tagen über den "Atomenergiekomplex"


Aber es gab auch Natur. In Form von Walen! Und ihren herzigen Pilotfischchen.


Moskauer Veloparade 2015

Ein Höhepunkt der Velokultur in Moskau ist die jährliche Veloparade. Dazu wird der halbe Gartenring gesperrt, und (letztjährig) 20'000 Radler können dann dort für einen Nachmittag im Kreis fahren (hier das wirklich sehenswerte offizielle Video davon). Nun gut, es ist wenigstens ein Kreis um die ganze Innenstadt.

Nicht wie in dem uralten Witz:
"Mama, Mama, ich will nicht immer im Kreis fahren!"
"Sei ruhig, mein Kind, sonst wird die andere Pedale auch noch festgebunden!"

Heute war es zwar etwas schwüles Wetter, aber mit 22 Grad angenehm. Wir fuhren mit der Metro 2 Stationen zum Chistye Prudy und kauften erst mal Brot und leckere Kakao-Baiser mit Nüssen - ein Gedicht, im Park zu essen!


Links im Bild ist die kundenfreundliche Eisverkäuferin mit ihrem Retro-Eiswagen. Sie hat Pistazien-, Erdbeer- und Vanillegeschmack. Langt doch für ein grünes Fürst Pückler!

Ich probierte dann noch kurz mein Russisch aus, indem ich einen jungen Polizisten fragte "Велосипедистов здесь?" (Velofahrer hier?) Ich bekam allerdings das Wort "Velocipedistov" nicht gleich so flüssig raus und stotterte mehrere Ansätze. Er lachte sehr freundlich und sagte: "Yes, the cyclists will come along here!"

Wir gingen dann näher zum Start der Veloparade. Der "Akademiker Sacharov Prospekt" war auf seine ganze Länge gesperrt und diente als Aufstellplatz. Das kommt auf dem Bild nicht so gut raus, aber der sichtbare Prospekt ist 500 Meter lang.


Ja, und dann ging's los! Eine bunte Gesellschaft radelte da vor uns vorbei, viel Spass und Dabeisein-ist-Alles-Stimmung.








Wir spazierten dann durch's Kaufhaus GUM (klimatisierte Abkürzung! pappsüsse Retro-Limonade!) und den Roten Platz wieder heim, und machten Brotzeit mit dem frisch gekauften Landbrot.

30. Mai 2015

Moskauer Verkehr

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Und zwei Bilder mehr als zweitausend!

Hier Bilder einer Webcam am Smolenskiy Bulvar (Standort blauer Punkt, Blickrichtung Park Kultury):


Freitags Abends um 20:00 Uhr:


Samstag vormittag um 09:45 Uhr:


#HENNESSY250


Um es gleich vorweg zu bekennen: ja, wir haben auch einen VSOP genossen. In der Lounge, zusammen mit Elzbieta, dem lokalen CEO des Sponsors Evans (Evans war unsere Agentur bei der Wohnungssuche letztes Jahr). Oder waren es doch eher zwei Cognac? Hicks! 'tschuldigung. 


Keine Sorge, es war und ist alles sehr gesittet abgelaufen. Wenn unsere Schritte einmal unsicher waren, dann ist das einzig den im Schummerlicht schlecht sichtbaren Unebenheiten des Bodens des Altbaus der Neuen Manege geschuldet. Ehrlich! Ich finde das jetzt echt blöd, dass ihr so in euch hineinkichert!

Wir wurden am Eingang registriert, aber unsere Betreuerin Anastasia (die mit viel Geduld unsere Wohnungssuche begleitet hatte und uns und unsere Gäste auch jetzt noch hilfsbereit betreut) hat uns sofort einer englischsprachigen Führung zugeteilt. Die erklärte uns die Ausstellung und die Firma Hennessy, die Reklameposter und die Flaschenformen. Wir nahmen in der "Time Sphere" ein Video auf, das uns in 50 Jahren noch einmal an unsere Mailadresse zugestellt wird.  Nicht dass ich glaube, in 50 Jahren gäbe es noch Mail! Ich finde es aber eine grandios wirksame Marketingidee das Gefühl der Geschichte von 250 Jahren mit diesem Gag in die Zukunft zu projizieren. "50 Jahre? Kein Problem! See you!"
Dann wurden wir in die schummrige Lounge eingeladen und unterhielten uns etwas mit einem Franzosen aus der Kreditbrache (armer Kerl!) und Anastasia. Wir bummelten noch auf eigene Faust durch die Ausstellung ("Achtung! Stufe!") und genossen die zum Tei interaktiven Kunstwerke. Seht selbst:






Normalerweise haben die Eichenfässer 270 Liter Inhalt. Dieses ist speziell. 


Und auf dem Rückweg, am Zaun des Nachbarhauses, sah ich dann diese neue, superschlampige Bemalung:


Nicht schön, aber Gold!

29. Mai 2015

Ein intelligenter Cartoon!



Leider fehlt mir die Quellenangabe. Gestern habe ich den Cartoon gesehen und zum Glück einen Screenshot gemacht. Heute war die Seite nicht mehr aufzufinden.
Das Leben im Netz geht so schnell, wir brauchen alle endlich den Warp-Antrieb!

Oder ein besseres Gedächtnis ... :S

27. Mai 2015

АрхМосква


Immer läuft was! Heute hatte Ulrike, ganz kurzfristig, eine Führung durch die Moskauer Architektur-Ausstellung "ArchMoskau" (oder eben "АрхМосква") organisiert. Die Führerin war eine Mitarbeiterin des sehr kreativen Stadtarchtekten Kuznetsov, der sich einen guten Namen durch die Neugestaltung des Gorki-Parks und viel Grün gemacht hat. Wir haben uns dann die Ausstellung angesehen, die war aber eher was für Fachleute. Nicht so selbsterklärend und anschaulich. 
Viele Fachfirmen für Planung und Materialien waren da ("Resopal"), auch Leute mit VR-Brillen tapsten in ihrer eigenen Realität herum. Die anderen Deutschen in der Gruppe tendierten zur sozialen Anstrengung, nur der Erlanger Innenarchitekt brachte e weng Schwung in die Sach, ganz geschmeidig. 






26. Mai 2015

Pfingstausflug an die MGU

Pfingsten ist in Russland ja kein Feiertag. Bei einem Pfingstausflug handelt es sich also vulgo um einen Sonntagsspaziergang. Wir fuhren mit der Metro (Rote Line südwärts) bis Station Universität, und liefen dann über das Uni-Sportgelände und die Sperlingsberge eine Metrostation zurück. Hier einige Bilder als Eindruck der Gegend. Ich habe mal versucht Schwarzweiss zu sehen, das ist nicht so einfach. Ihr erkennt sofort, dass das Auge noch auf Farbe mit ihren ganz anderen Effekten geeicht ist!







Wir waren auf dem Rückweg noch in der alten Schokoladefabrik "Roter Oktober", die jetzt Galerien, Donut-Bäckereien und Boutiquen beherbergt:





Und am Abend gingen wir georgisch Essen, in's Khachapuri www.hacha.ru gleich um die Ecke: 




Es war ja auch das Abschiedsessen. War ein sehr schöner Besuch!


22. Mai 2015

Amphibien in Moskau

Ich grüsse die neuen Blog-Leser aus Irland und Venezuela! Willkommen!

Nachdem es in Moskau (und wohl auch in St. Petersburg) einige Tage ganz angenehm warm und sonnig war, zog heute nachmittag ein schweres Gewitter auf. Wirklich schwer! Der Himmel war stock schwarz und das Wasser prasselte nur so herunter.
Wer Moskau kennt, der weiß, dass es hier zwar Dachrinnen und Abflussrohre gibt, aber keine Abflusskanäle, in die die Rohre einleiten könnten. Alle Dächer entwässern also über großkalibrige Dachrinnen und Abflussrohre - auf die Straßenoberfläche. Dort kann das Wasser dann sehen wo es bleibt. Je nach Gelände sammelt es sich erst mal irgendwo, mit Vorliebe an Straßenrändern ganz nahe neben Engstellen für Fussgängern. Oder quer über die ganze Breite von Zebrastreifen, ganz tief dort!

Heute fuhr ich durch diese Fluten heim, das Wasser reichte bis zum Auspuff. Natürlich pumpte ich sofort meinen Wagen pneumatisch auf "Offroad" hoch: Cool!



18. Mai 2015

Kuskovskiy Park



Wir waren im Sommerschlösschen der Familie Sheremetev. Genau, die Fürsten, die den Flughafen erfunden haben! Natürlich ist die Namensgabe des Flughafens Sheremetyevo SVO kein Zufall, aber die Herleitung hier nicht erforderlich. Besonders sehenswert war die grosse Sammlung historischen Porzellans, und das Interieur des Schlosses selbst. Der Garten war gut angelegt. Seht selbst:






Putzig, aber alles andere als original sind "Schweizer Haus" und "Holländisches Haus"



Top jedoch das Vogelhaus:


824: „Muß di ni argern, dann geit di dat goot“

Sinnspruch an der Wand des Glücklichen Matthias : Darunter schmeckte uns Pannfisch und Schlemmerteller (nein, nicht der vom Horst!).  Danach...