Vorher besichtigten wir noch die Dorfmuseen, von denen eines der Erhaltung der mit Heiligenbildern verzierten Deckenschilde der hiesigen Kapellen und Kirchlein diente. Die Originale waren sorgfältig und trocken gelagert, aber viel wurde gerade nicht restauriert - wir sahen kein Schild "in Arbeit".
Danach besuchten wir noch das Holz-, Töpferei- und Schmiedemuseum.
Und wir genossen den Ausblick von der Nikolaus-Kapelle oben auf dem Dorfberg:
Der See lag ruhig (später regnete es das erste mal richtig in unserem Urlaub!).
Aber sie zeigte uns ganz lieb das Anfeuern ihres Samowars, gab uns Birkenblätter- und Waldbeeren-Aufgesetzten zu trinken, hatte zwei verschiedene Sorten Blini (Pfannkuchen) und Kekse gebacken, Milch eingekocht und damit karamelisiert, und frisches Butterfett geschmolzen. Für ihren Kräutertee hatte sie schon den ersten Preis (ein vierteiliges grünes Teegeschirr, auf dem Bild) auf der lokalen Landwirtschaftsausstellung gewonnen! Sie zeigte uns ihr ganz bescheidenes Heim mit handgenähten Patchworkdecken, und schenkte Renja (zum kommenden Geburtstag!) ein kleines, aus Stoffresten gehäkeltes Deckchen.
Valentina lebt 9 Monate im Jahr auf ihrem verlassenen Inselchen, und den härtesten Winter im Dorf gegenüber ("Die Beine!"). Bis vor kurzem wohnte in der Hütte nebenan noch eine andere Frau, die starb aber leider. Valentinas Mann war ein Fischer gewesen. Es war ein schöner Besuch, und ich hoffe nur, dass wir von der Herzlichkeit unserer Gastgeberin etwas erwidern konnten.
Beim Abendessen lud uns der Nebentisch (3 Anglerfamilien, die jedes Jahr nach Vershinino kommen) spontan auf ein Gläschen Rotwein ein und wir stiessen "auf die Freundschaft!" an. Der Chef der Gruppe besitzt drei Uhrengeschäfte in Moskau, und ist von Beruf Offizier der Raketentruppen im Cosmodrom Plesetsk.
Vor dem Kofferpacken spazierten wir noch durch's ganze Dorf, nur um noch dieses einmalige russische Sportgerät zu bewundern:
Und dann ging es ab zum Bahnhof in Plesetsk, 3 Stunden Buckelpiste und Schlaglöcher. Der Wartesaal war gut besetzt.
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