12. Juni 2017

744. Tauwetter (2)

Auch die Neue Tretyakov Gallerie widmete eine Ausstellung dem Thema des politischen Tauwetters in der Sowjetunion nach Stalin. 500 Exponate aus 50 Museen waren ausgestellt, in thematischer Gruppierung (Haushalt, Stadt, Wissenschaft,…). Heute war der letzte Tag, es gab also eine Warteschlange vor der Kasse. Wir umgingen sie durch Kauf der Tickets am Automaten, zahlbar mit ApplePay. 

Die grossformatigen Bilder durften nicht fehlen, waren aber nicht der Mittelpunkt (das war eine Büste vom Mayakovsky). 

 

 

Das atmosphärische Photo der Jugendlichen in der Morgensonne beim GUM gefiel mir, leider reflektierte das Glas. 


Unter dem Oberlicht des Saals hing eine Sputnik-Replica. 
  

Belka und Strelka waren zwei der insgesamt 57 russischen Hündinnen (allesamt Streuner übrigens, die sind stressfester), die Orbit- oder sogar Weltraumerfahrung sammeln konnten. Sie waren die allerersten Lebewesen, die unversehrt aus dem All zurückkehrten, ihr Flug in einer Spurnik-2-Kapsel war am 19. August 1960 (übrigens zusammen mit 42 namenlosen Mäusen und einigen Kaninchen) 

 

Die damalige Vorstellung eines Raumfluges war wohl noch stark geprägt von Jules Verne, wie der künstlerische Entwurf der Einrichtung einer Soyus-Kapsel zeigt (Bücherregal! Sofa!)

 

Eine Ecke der Ausstellung war der "Freundschaft mit Kuba" gewidmet. 


Wir wissen ja alle, dasss die riesige Erlöserkirche an Stelle eines Schwimmbades errichtet wurde. Hier sahen wir endlich mal ein Bild des Bades!
  

Eine gute Idee für die Vorstellung der Mitarbeiter eines Physik-Instituts:

 

Mit dem folgenden Bild hatte ich allerdings Mühe (wie wohl auch die andere Besucherin). Der Titel ist "Carneval", aber davon sehe ich nichts. Ich sehe auch sonst nichts, ausser der möglicherweise aufwendigen Technik des Künstlers! Trotzdem ist es besonders typisch für die Kunst in der Tauwetterperiode, die gegenstandsarme Werke erstmals erlaubte. Einige Jahre vorher hätte der Künstler weder Leinwand noch Farbe bekommen …

 

Eine kleine Bronzestatue verdient noch Erwähnung. Sie heisst "Glas", und wirkt schon gut. 
Ich möchte nur nicht die Frau sehen, wenn sie einfach so dasteht, ohne Scheibe, und ihre Arme herumterhängen …

 

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