16. Juni 2017

747. Weltausstellung, Tag 2

Es war ja so heiss! Zum Glück hatten die Architekten an den Steppensommer gedacht, der schon im Juni problemlos dauernde 30+ Grade beschert, und innovative Schattenwerfer und Gassen eingebaut. Mein Polo war nach 1 Stunde zum Auswringen nass, und das Rein-Raus zwischen den (klimatisierten) Pavillons und der (flirrend heissen) Agora war anstrengend. 

Besucher gab es wieder wenige, keine Wartezeiten. Die Sicherheitsleute am Haupteingang hatten nichts zu tun:

 

Das russische Haus war dem Thema Arktis und dortige Rohstoffe gewidmet, und hatte damit etwas das Thema berfehlt. Sehr gut zum Thema Hitze oder Klima passend, war dort auch ein Block arktischen Eises präsentiert. Ich traf die Chefin vom Pavilion und fragte sie, worauf sie besonders stolz sei. Ihre Antwort: " Fragen Sie mich nochmal im August, wenn's dann noch da ist!"

 

Nicht alle Häuser waren immer zugänglich, viele Türen blieben verschlossen ("technische Pause"). Es muss aber gesagt sein, dass fast die ganze Anlage pünktlich fertig wurde, und das letzte Bauen nicht auffällt. Das Azerbaijanische Haus hat uns gefallen. Nicht nur hatten sie eine Windmaschine: drücke auf eine Azerbaijanische Stadt auf einer interaktiven Landkarte, und es bläst dir den Wind in der dort herrschenden Geschwindigkeit um die Ohren. Wir probierten natürlich alle Städte aus, und haben jetzt ein Gefühl für die beste Lokalisierung eines Windparks! Baumwolle, Original-Erdölprodukte und Raffineriemodelle hatten sie auch, und einen Ruheraum mit Teppichen (besetzt). 

 


Die Kugel "Nur Alem" wird sonnenseitig abgehängt. 
  

Der vietnamesische Pavilion setzte auf bunte Natur, einige der Früchte waren sogar echt!

 

Afrika hatte eine "Plaza" zusammen. Leider waren die Stände nur knapp dekoriert und kaum besetzt, ein einziger (kazakhischer) Freiwilliger war für 3-4 Länderstände verantwortlich. Nur die Ketten aus Glasperlen wurden von "Afrikanern" unbekannter Herkunft verkauft. Was muss mit diesem Kontinent geschehen, dass was draus wird??


China zeigte mit grossem Klimbim einen 3D-Film, in dem ein Sonnenvogel eine wichtige Rolle spielte, eine tiefgefrorene Mutter die Sprengung ihrer Lagerstätte faltenfrei überlebte, und - ganz wichtig- ein Kernkraftwerk im Weltall (!) die Erde energetisch versorgte. Nur wegen der Kernkraft ging alles gut aus. Das war im Übrigen die Botschaft der meisten Länder; Kernkraft produziert eben kein CO2. 
 
 

Uzbekistan präsentierte eigene Entwicklungen (Prototypen) von Autos mit verschiedenen alternativen Kraftstoffen. Zum Glück verzichteten sie hierbei auf die Präsentation eines Nuklearautos…

 

Die Moskauer Gallerie garage zeigte ein Projekt mit sowjetischer Architektur in Almaty. Sie zerfällt jetzt so langsam unter dem Zahn der Zeit, ist aber aber Almaty (wegen des Wegzugs der Hauptstadtfunktion und dadurch nachlassendem Modernisierungszwang) noch sichtbar. Wie sieht das Thema eigentlich in Bonn aus?

 

Der stimmungsmässige Höhepunkt war jedoch die Rückfahrt im 70er abends um Acht. Nicht nur durften wir 30 in der Sonne warten, der Bus war dann auch gestopft voll besetzt von Werktätigen. Fensterschlitze genügen in der Hitze nicht mehr, jede Haltestelle mit geöffneten Türen war eine kurze Wohltat. 

 

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