15. März 2011

Moralisches Problem

Ich habe da ein moralisches Problem, das ich gerne zur Diskussion stellen würde.

In einer der Nachbarwohnungen weint sehr häufig ein Kind, lange und dauernd. Es ist fast eher ein lautes Wimmern. Das belastet mich natürlich schon an sich etwas, ist ja nicht schön Leiden zuhören zu müssen. Mein eigentliches Problem ist aber ein anderes: Was ist, wenn dieses Kind zB missbraucht wird und deshalb so wimmert? Ich kann es nicht wissen, und trotzdem lässt mir der Gedanke keine Ruhe. Müsste ich handeln? Wenn Ja, auf welche Annahme stütze ich mich ausser dem Weinen? Wenn Nein, leiste ich vielleicht Vorschub bei widerlichen Handlungen, bei der seelischen Deformation eines Menschen?
Für mich ist das ein schweres Dilemma, und ich weiss nicht was tun.

Es gibt einen sehr guten Test der Harvard-Psychologen zu dieser Art von Konflikten. Man kann da mitmachen, aber es sind sehr, sehr schwierige Konfliktsituationen, vor die man gestellt wird, Achtung also!

2 Kommentare:

  1. Weil du ja ergebnis- und nicht handelsorientiert bist, würde ich spontan sagen, dass du ungewollte Konsequenzen und zumindest ein schlechtes Gewissen vermeidest, indem du dich einschaltest!

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  2. wenn du rasch vorbeigehst und nachfragst, ob alles in Ordnung sei (und der Vater dir antwortet: jaja) ist dein Gewissen erst einmal beruhigt. Wenn das Kind weiter wimmert, war es wohl nichts schlimmes, oder vielleicht doch, ein weiteres Mal nachfragen kostet auch da nichts. Wenn es aufhört, wurde es missbraucht und entweder nun betäubt, verschleppt oder getötet. Oder was an ein Wunder grenzen würde: der Vater hat aufgehört!
    Vielleicht ist es ja auch eine alleinerziehende Mutter, wer weiß. Oder ein Sohn... oder ein zahnender Säugling, der irgendwie geknebelt wurde, damits nicht so laut ist.
    Da gibt es viele Gedanken, die man sich zerbrechen kann. Aber dein Gewissen kannst du nur beruhigen, durch Hilfeleistung, indem du hochgehst und nachschaust.

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