Sterlitamak ist ein alter Salzhafen, wurde aber auf Weisung Chruschtschovs in den 50er Jahren auf Chemie getrimmt: er hatte in den USA erkannt, das man mit Chemie eine Menge machen kann.
Die Fahrt war mein erstes Überlanderlebnis auf einer rauhen "Autobahn", und es sah alles genau so aus wie auf den bekannten Dashcam-Videos. Nur dass heute weder Panzer kreuzten noch Laster umkippten. Aber alle Autos hatten Dashcams montiert ("Allzeit bereit!"), und Radarwarner. In Moskau siehst die kaum.
Das besuchte Werk war tiptop und gut geführt. Es liegt im Areal eines Gewehrpulverwerks (wie in der Ukraine!) mit hohen Sicherheitsstandards. Photographieren streng verboten, Handys bitte abgeben. Unser Partner als Fabrikbesitzer traf uns also einige Meter vor dem Tor, nahm unser Gepäck und die Handys entgegen und fuhr mit ihnen unkontrolliert durch das 5 Meter hohe Metalltor. Derweil liefen wir zu Fuss durch die Metalldetektoren. Hinter dem Tor stiegen wir wieder in seinen Wagen und verteilten die Handys, um Photos zu machen. Während der Gespräche fiel mindestens 10 mal das Wort "Soviet" (oder synonym "alte Schule"), im Sinne dass damals alles besser war.
Die Flüge mit S7 und UTAir sind ruhig, das Essen könnte jedoch ohne grossen Aufwand noch getoppt werden ("Orange juice? You might have an apple or a tomato juice!").
Mit grossem Vergnügen habe ich eben hier im Flieger historische Schwarzweiss-Bilder aus Uzbekistan vor 100 Jahren betrachtet, die App " PixUz" geht nämlich auch offline. Damals gab es noch keinen Asphalt vor den Prachtbauten, und russische Besucher mit Hut wurden noch als Exoten photographiert.
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