Eben komme ich zurück aus dem Werk. Dort habe ich die sechs Kollegen der Nachtschicht begrüsst, die vorher noch nie einen Direktor gesehen hatten. Ich habe ihnen die gleiche Info gegeben wie den anderen Kollegen am Nachmittag bei Schichtwechsel, und ich glaube, dass das gut angekommen ist. Allgemein sah ich Nicken und Zustimmung, und sogar häufig schon beim englischen Original, vor der Übersetzung! Es scheint also was dran zu sein am hohen Bildungsstand hier. Mindestens gleich gut wie meine Rede kamen aber die 2 kg Basler Läckerli an, die auf Tellern am Nachmittag bereitstanden - schrubbeldiwutz waren die weg!
Danach war das Maagement-Meeting mit etwa 10 Leitungsmitarbeitern, in dem alle kurz von ihren Themen berichteten. Und danach dann das offizielle "Board of Management" mit Protokoll. Davon werde ich durch die Aktionärsversammlung Ende Januar zum "Präsidenten" bestimmt.
Während des ganzen Tages war unser IT-ler damit beschäftigt mein Mailsystem zum Laufen zu bringen. Jede Stunde brachte er eine neue Theorie, warum es nicht klappen kann - anscheinend traf keine der angeblich ganz einfachen Therapien zu, die beiden Firmen-Laptops laufen jetzt beide nicht mehr! Kaputtrepariert. Tja, so geht's.
Das beeindruckendste Erlebnis war aber heute meine Anmeldung bei der Stadt Lodz. Es hat sich ja fast jede(r) von euch schon mal irgendwo angemeldet: da geht man hin, zeigt einen Ausweis und erklärt, man käme jetzt öfter in die Stadt. Nicht so in Lodz! Hier hat der Vermieter (und nicht nur ein Vertreter - nein, alle Eigentümer der vermieteten Wohnung!) mit Original-Kaufvertrag der Wohnung mitzukommen und sich auszuweisen und zu unterschreiben, dass sie die Wohnung an mich vermieten! Da stehen dann in meinem Fall vier (!) Erwachsene herum für eine simple Anmeldung. Dann kriege ich einen Zettel, der aber nur provisorisch ist und nur 90 Tage gilt; dann müssen wir vier alle nochmal hin und das gleiche machen, damit ich meine Daueranmeldung bekomme! Wer gelebte Bürokratie erleben will, kann mich gerne besuchen und sich das mal ansehen.
11. Januar 2011
Nachtschicht
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