Wir frühstückten in unserer Pension "Valentina" à la carte (d. h. Rührei), Bogdan hatte schon Bananen und Wasser für uns gekauft (das war dann auch die Verpflegung für den ganzen Tag). Unser Ziel war wie gesagt der Slavskovsky. Das wetter war nahezu ideal für eine Tour, sonnig aber nicht zu heiss. Wir fuhren zur Schmalspurbahn, die uns und viele andere die ersten Höhenmeter abnahm. Danach ging es los; mit vielen anderen Bergläufern, die alle eine Nummer trugen und den Slavkovsky rennend absolvierten. Um es kurz zu machen: wir schafften es bis zum Nebengipfel, knapp tausend Höhenmeter dauernd bergauf. Danach wurde das Wetter so schlecht und der Gipfel war eh in den Wolken, dass wir schweren Herzens abbrachen. Ehrlich gesagt, ich hätte auch keinen Meter weiter geschafft ohne die Motivation einer grandiosen Aussicht! Die Oberschenkel waren steinhart und schmerzten bei jeder Stufe des wild, aber generell sehr gut gelegten Weges. Der Abstieg war dann eine einzige Pein für mich, die Beine haben nicht mehr mitgemacht: ich torkelte, stürzte zwei mal und konnte kaum noch aufrecht stehen. Dazu kam eine volle Stunde Gewitter mit Hagel, wir mitten in den Gewitterwolken und alles war nass: die Kleider, der Rucksack und die Schuhe, in die das Wasser von oben hineinlief bei jeder Stufe (der Weg war ein Bach geworden und spülte den Hagel über die Stufen an unsere Waden). Bei meinem zweiten Sturz war ein anderes polnisches Paar gleich daneben und halfen; die Frau gab mir ihre Wanderstöcke, und so konnte ich etwas Gewicht von den Beinen nehmen und war auch nicht mehr so torkelig. Nasse glitschige Steine und kein sicherer Tritt ist nämlich keine Gute Kombination! Die Polen blieben dann auch den ganzen Weg bei mir und halfen wenn nötig. Die Frau war Ärztin und gab mir später aus ihrer Wanderapotheke noch Schmerzmittel, das war auch gut.
So kamen wir dann wieder unten an, aber ich konnte kein Auto fahren. Bogdan machte das zum Glück. Dann kam das Trockenlegen im Hotel: eigentlich eine Wohltat, aber habt ihr schon mal einen schwimmenden Rucksack ausgeräumt? Zum Glück waren ja Ausweise und iPhone in einer separaten Plastiktüte verpackt gewesen, aber nicht die Ersatzkleider und die Lutschbonbons ...
Abends gingen wir dann in Poprad in die "Aquacity" zum Thermalbad. Allerdings musste ich mir vorher noch für EUR 6,99 eine neue, sexy Badehose kaufen, denn ich hatte meine vergessen einzupacken (Badeschuhe hatte ich aber dabei!). Die Aquacity ist ein grosser Komplex, noch sehr neu und mit allen Schikanen. Im Thermalbereich ist z. B. eine Bar in das Becken eingebaut! Nutzte ich alles nicht, mein Sinn stand nur nach Unterwassermassage der Schenkel an der Düsen! Und Dampfsauna! Danach hatten wir noch starken Durst und gingen in das Restaurant gegenüber, "Kofolo" trinken. Das ist ein Cola-ähnliches Getränk, sehr populär hier; schmeckt gut, wie eine dunkle Kräuterlimo!
Für heute ist eine Minitour geplant.
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