12. Oktober 2011

Anatevka

Der Sicherheitsaudit ist gut überstanden, und dabei haben wir gar nicht mal so viel "Potemkin'sche Dörfer" errichtet gehabt! Natürlich gibt man sich Mühe und bereitet sich und die Anlage vor, putzt noch ein wenig und schaut auch in der Besenkammer nach Ordnung (macht man das nicht, kommt unweigerlich beim Rundgang die Frage "Was ist denn hinter dieser Tür?"). Aber eigentlich sah die Anlage fast so aus wie immer, und wir gaben auf alle Fragen gut und umfassend Antwort.
Was dazu führte, dass der Auditor hellauf begeistert war von den Fähigkeiten der MitarbeiterInnen und Schwierigkeiten hatte Risiken zu finden, die wir nicht schon erkannt hätten und selbst angehen! Die Abschlussbesprechung heute vormittag war entsprechend motivierend für beide Seiten. Er war gerade vorher auf einem Audit in den USA gewesen, und er fand (wie ich auch) die polnische Arbeitsmoral erfrischend offen und konstruktiv im Vergleich.
Vielleicht hat auch das Abendessen am Montag geholfen ihn bei guter Laune zu halten; wir waren in's alte "Anatevka" in Łódź gegangen, jüdische Gerichte essen. Es war leider recht leer, und der Fiedler auf der Empore spielte nicht. Aber dafür gab es Czernina, die Gänseblutsuppe mit Backobsteinlage! Der gute Auditor war ganz aus dem Häuschen, denn das war eine Speise seiner Mutter, die er mochte und seit der Jugendzeit nicht mehr hatte (wahrscheinlich seitdem es in Deutschland nirgendwo mehr Gänseblut zu kaufen gibt!). Er war auf jeden Fall hin und weg! Ich ass dagegen eine Kalbshaxe, ein riesiger Knochen mit viel Fleisch dran. Ich muss aber sagen, dass mir Schweinehaxe besser schmeckt - aber die gibt es natürlich nicht im Anatevka!

Im Moment bin ich übrigens 35000 Fuss über der Provence und fliege nach Barcelona zum Managementtreffen Europa. Auch nicht schlecht, das Wetter soll gut sein und ich bleibe freiwillig bis Sonntag morgen.

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