Dank meiner Immobilisierung durch eine diesmal sehr zähe Lumbalgie ("L3", dazu weiter unten mehr) hatte ich mehr Zeit als erwartet um die Route der UK-Tour zu planen. Alle Unterkünfte sind gebucht. Ich musste feststellen, dass die Grosszügigkeit der Rückerstattungsoptionen indirekt proportional zur Romantik der Unterkunft stehen: Je schnuckeliger das Haus, desto restriktiver der Einbehalt der Anzahlung. Sehr gute Erfahrung habe ich mit den B&B-Angeboten des National Trust gemacht, die gut liegen, attraktiv sind und geprüfte Qualität bieten. Oft kann man diese Unterkünfte nicht online buchen, sondern nur per Telephon. Dabei stellte ich fest, dass 100% der NT-Landladies, mit denen ich Termine festzurrte, Rachel heissen. Beide waren sehr freundlich.
Den besten Deal gab es in Liverpool: dort wollte ich gute Verbindungen zu den ganzen Städten der Umgebung, und fragte daher (nachdem aus Chester nix wurde) in Flughafennähe an. Das Holiday Inn gab mir dann 2 grosse Zimmer für drei Nächte - zum Preis von 2 Nächten! Inklusive Frühstück. Apropos Frühstück: meistens wird es ja British werden (OMG, diese Würstchen!). Nur auf der Biofarm, da fragte mich Rachel (sic!) ob ich nicht Continental Breakfast haben möchte. Da sagte ich zu, frische Croissants mit selbstgemachter Konfi sind ja auch mal nicht schlecht.
Tja, noch ein Wort zum Gesundheitszustand. Die Lumbalgie plagt mich jetzt seit 8 Tagen, seit Donnerstag allerdings mit immer weniger Schmerzen. Heute ist nur noch das Aufstehen nach langem Sitzen schmerzhaft. Die Medikation durch Rißmann hat ja so gut wie nix gebracht. Am Dienstag rief ich dann meine Polnischlehrerin Gosia an, deren Mann Paweł Arzt ist, und bat um Hilfe. Er kam auch prompt und brav am Abend zu mir nach Hause, untersuchte und stellte Lumbalgie fest (eigentlich arbeitet er auf einer Dialysestation). Er verschrieb mir stärkere Schmerzmittel und Injektionen, holte diese Medikamente (inklusive Ampullen, Spritzen und Kanülen) dann für mich in der nächsten Apotheke ab, und setzte die erste Diclofenac-Spritze. Das Injizieren wiederholte sich dann jeden Abend, und es geht auch besser mit der Bewegungsfreiheit. Gestern abend wartete Pawel sogar vor meinem Haus, weil ich in eine Polizeikontrolle raste und erst mal zahlen musste, das kostete Zeit (und Geld!). Das ist der erste Hausarzt, der auf seine Patienten so geduldig wartet. Und ein Honorar will er auch nicht von mir, es wäre ein persönlicher Gefallen! Ich werde ihn und Gosia dann zu einem schönen Nachtessen einladen.
Jetzt müsste ich eigentlich Einkaufen fahren, aber es regnet draussen wie wild und das ist gar nicht gut für meine Frisur! :) Und überhaupt ist es zu nass dann.
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AntwortenLöschenWie werden diese vom netten Arzt gebrauchten Spritzen eigentlich entsorgt? Ich frage mich, weil ich große Angst habe vor Spritzen auf dem Boden, in die man reintreten könnte (man hat ja so manche merkwürdigen ängste...) und dieses Wochenende unerwarteterweise und zum ersten Mal in meinem Leben Spritzen auf dem Trottoir habe liegen sehen!
Der Arzt und der Krankenpfleger haben alle von ihnen gebrauchten Gegenstände mitgenommen, da sie nicht in den Hausmüll gelangen dürfen. Die Kanüle (das ist der Metallteil, vor dem du die Angst hast hineinzutreten) wird wieder in die schützende Plastikhülle zurückgesteckt, die Glasampulle und ales andere in den linksrum gedrehten Latexhandschuh gepackt, und dann zurück in der Praxis in (meist gelbe) Entsorgungsbehälter gesteckt.
AntwortenLöschenDeine Angst ist berechtigt, sie war der Auslöser all' dieser Sorgfaltspflichten, als die Drogenszene noch unkontrolliert war. Sollte heute nicht mehr passieren, aber wer weiss schon was so ein Junkie im High genau macht ...