So kann man das Fahrerfenster natürlich auch fixieren, wenn die Drehkurbel nicht mehr funktioniert!
Fünf Stunden Fahrt hin nach Khmelnitskyi, fünf Stunden zurück nach Kyiúv - das war heute der Härtetest. Ich muss sagen, der Tiguan hat sich da bewährt. Nicht nur die Sitze, auch die Federung und die Reifen waren gut abgestimmt auf die rauhen 250 Kilometer nach den ersten 100 km auf der (guten) Autobahn. Zwei Radarkontrollen haben wir auch überlebt.
Der erste Überlebenstest war aber heute morgen der frühe Blick in den Spiegel: da war nämlich jemand anderes drin abgebildet, ein recht verknitterter Alter mit roten Augen. Naja, Schönheit kommt von innen, sage ich mir da immer!
Der erste Besuch bei Kunden verlief ganz komisch: der Empfang im Sitzungszimmer war fast eisig, unsere Erkundigungen wurden einsilbig beantwortet und es kam keine einzige Frage von ihnen ("Haben schon alles, brauchen nix Neues mehr"). Nach schon 15 Minuten gab es die erste Gesprächspause. Da wollte ich schon gehen, aber sie bestanden darauf uns dann doch die Produktion zeigen.
Es ist ein sehr moderner Betrieb zur Herstellung von PET-Preforms und von Streckfolien aller Art. Sie können Folien mit einer Dicke von 20 Mikrometer (ein Haar ist so dick) und bis zu 31 Schichten aus verschiedenen Kunststoffen in einer Breite von über 4,5 Metern herstellen! In ihrem eigenen Reich, dem Technikum, blühten Dmitrj und Natascha dann auf und gaben uns eine Probe nach der anderen mit zum Anbieten, wir sprachen lang über Farbmetrik und Additive, usw. Es wurde dann ein richtig konstruktives Treffen, und wir verliessen das Werk mit dem Eindruck neue Freunde der Firma vewonnen zu haben.
Der zweite Besuch war in einer Teppichfabrik von Billigstware, 6 Millionen Quadratmeter pro Jahr. Schade um unsere Produkte, sagte ich mir. Der Besitzer war mir in seinem bunten T-Shirt "Gabbbiani" schon unsympathisch, er hatte keine Ahnung und wollte nur den Preis drücken. Wisst ihr wie seine Mailaddresse lautete? "boss@...", ehrlich! Ich weiss jetzt auch, dass er einen BMW 750 in der Langversion fährt, aber nur in der Stadt. Draussen wäre ein Jeep doch besser. Ich war froh als ich draussen war!
Wir assen dann noch einen sehr leckeren Salat und roten Borschtsch in der Stadt, und fuhren dann eben zurück. Morgen geht es zu einer Fabrik für dunkelbraune Brause hier in der Nähe, wegen der Amerikaner dort sollte ich ja einen Anzug mitbringen. Mal sehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen