8. März 2017

720. Wilhelm

Ich widme die Beiträge vom Baikal meinem lieben Grossvater Wilhelm. Er wurde hier am Baikalsee, nahe Ulan-Ude, vor genau 100 Jahren anno 1917 als Kriegsgefangener interniert. Er war als einfacher Soldat der Ungarisch-Österreichischen Armee eingezogen worden, und wahrscheinlich wurde er fast ohne Ausbildung an die russische, zaristische Front geschickt. Das Lager wurde nach wenigen Monaten von den revolutionären Bolschewiken aufgelöst. Er schlug sich dann die 4000 Kilometer Ödnis durch nach Vladivostok, von wo er in der Position eines Schiffskochs die lange Seereise nach Europa schaffte. 
Er wurde Grundschullehrer, und war ein ganz lieber Mensch. Er brachte mir Knirps bei, wie man sich aus Weidenstöckchen Melodiepfeifen schnitzt. Das kann ich heute noch!

1 Kommentar:

  1. Die 4000 Kilometer entsprechen der Strecke von Damaskus nach Stockholm, nur mal so zum Vergleich.

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824: „Muß di ni argern, dann geit di dat goot“

Sinnspruch an der Wand des Glücklichen Matthias : Darunter schmeckte uns Pannfisch und Schlemmerteller (nein, nicht der vom Horst!).  Danach...