Bei der Landung sahen wir genauso aus, wie man sich auch nach knapp 6 Stunden Flug ostwärts morgens um halb Vier fühlt: Prächtig!
Die Reiseführerin Lena (29), der Fahrer Grigory, und sein weisser Datsun mit endzeitnahen Stossdämpfern erwarteten uns fröhlich. Das (wegen der Winterstiefel so grosse) Gepäck passte gerade so in den japanischen Kofferraum. Wir verstanden uns sofort gut, sie haben beide Deutsch und Englisch Lehramt studiert und sprechen hervorragend Deutsch (es dauert ja z.B. eine Weile, bis man als Fremdsprachlee die Wendung "über's Ohr hauen" erklären kann!); wir unterhielten uns über die Familien, Moskau und Irkutsk. Und vegetarische Philosophie, aber da wurde Grigory dann dogmatisch.
Man muss nicht unbedingt wegen einer Stadtbesichtigung nach Irkutsk kommen, aber wenn man schon mal da ist und die Sonne so schön scheint ...
Das Wappentier der Stadt Irkutsk ist seit 1642 der "babr" - ein Sibirischer Tiger mit einem Biberschwanz und einem Zobel im Maul. Streicheln der Klauen bringt Kraft und Glück und Tralala. Hier stehen wir mit Lena vor dem Babr-Denkmal auf dem Kirov-Platz.
Beim Mittagessen verdunkelten aus Pferdehaaren gewebten "Gardinen" den Speisesaal, der übrigens voller chinesischer Touristen war. Chinesischer Tourismus ist ganz stark im Kommen und wird in Russland entschieden gefördert. Und die chinesischen Gäste sind durchaus weltläufig und modern.
Nicht nur ein weisser Hirsch aus Metall stand da an unserem Weg rum, sondern auch Kühe auf der verschneiten Weide (und der Strasse!)
Am Aussichtspunkt über der Südspitze der Olkhon-Insel steht ein Denkmal für einen lokalen Land- und See-Arbeiter. Interessant sind aber die bunten, in die umstehenden Bäumchen eingeflochtenen Schamanen-Tüchet mit "eingewebten" Wünschen.
Wenn man heranzoomt, sieht man auf obigem Bild die beiden Spuren der Eisstrasse auf dem Kleinen See, sie führen von der Ortschaft in Windungen die ganzen 72 km Insellänge nach Norden. Mit allen Schikanen und Schilderwald:
Ufer und Inseln tragen rundum einen Eis-Saum. Die Eiszapfen klingen wirklich so wie ich das erwartet hatte vom Video, ganz toll!
Wir trafen so um 18:00 Uhr im Hotel LADA in Khazir ein, gemütliches und sauberes Holzambiente. Auch das Z'nacht hatte Hüttencharm, war aber ordentlich und hat geschmeckt. Ich machte noch bei Eiseskälte (-11 °C) einen Spaziergang in's Dorf (1700 Einwohner, 1 Million Sommertouristen!), hier seht ihr die Hauptverkehrsstrasse, ernsthaft so breit!
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