Wie schon so oft fuhr mich Ulrike heute vormittag ganz lieb zum Flughafen. Das soll jetzt nicht heissen, dass sie mich nur gerne wegbringt - sie holt mich auch ganz lieb ab, wenn ich ankomme!
Das Packen des zweiten Koffers ging recht schnell, das waren ja nur die ersten Garderobe-Basics. In vier Tagen (am Freitag abend, nach der Parade auf dem Roten Platz) bin ich ja schon wieder in E. Jet-Set eben! Der erste Koffer war eigentlich ein Umzugskarton, mit so Sachen zum Wohlfühlen und auch ein paar wesentliche Utensilien (wie zB zwei Mehrfachsteckdosen, oder Hausschuhe). Und etwas zu Essen, denn ich kam ja am Sonntag Abend in Moskau an und hatte keine Lust dann gleich Einkaufen gehen zu müssen! Ich kenne ja die Gegend meines Apartments, da ist nicht so viel mit Shopping - eher Banken und Starbucks!
Ein letztes Winken, bevor der blaue Flitzer davonschwebt:
Im Flughafen kaufte ich noch einen neuen Adapter für Loihi, der alte war gesplittert. Ich fand ihn teuer. Dieses Gefühl verstärkte sich massiv, als ich einen ähnlichen Adapter 50 Meter weiter in einem anderen Shop fand, für unter der Hälfte des Preises (aber nicht sooo supergut wie meiner!). Als ich dann durch die Security durch im internationalen Teil war, kostete der gleiche Adapter nicht mehr die Hälfte sondern gleich viel wie mein Supertoller! Die Moral von der Geschicht: Augen auf und immer 50 Meter weiterdenken!
Der Flug war ruhig, ich trank einen Winzersekt vom Barth, löste zwei Sudoku und döste dann dahin. Entgegen der Prognose war es in Domodedovo trocken, aber das gefiel mir ganz gut.
Meine Maschine am Gate:
Die Einreise verlief reibungslos, obwohl ich die Grenzschutzbeamtin nicht verstand als sie mich nach meinem "rumenpass" fragte. Sollte dann "boardingpass" heissen. Ich zeigte ihr mein iPhone mit dem QR-Code, und da konnte sie dann nichts mit anfangen. Aber Papier hatte ich ja auch nicht! Ging aber trotzdem gut. Das Gepäck kam zügig und wurde am Zoll nicht beanstandet (sie waren alle gerade mit ihren Telephonen beschäftigt), so dass ich - trotz des ewig weiten Wegs quer durch das Terminal (s. Karte) noch 5 Minuten vor Abfahr des Aeroexpress dort einstieg. Ich brauchte also wirklich nur 37 Minuten vom Touchdown des Flugzeugs bis zum Sitzplatz im Expresszug zur Stadtmitte. Das ist nicht viel für ein Visa-Land und zwei Koffer mit 40 Kilo Abtropfgewicht! Hahaha- natürlich tropften nicht die Koffer, sondern ich!
Hinter diesen Zügen, bei den Häusern hinten, da muss mein Apartment liegen.
Wirklich hart waren die 800 Meter vom Zug zur Wohnung. Die beiden Koffer waren kaum zu transportieren, erst als ich den schwereren über die Schulter nahm und die Griffe nicht mehr so in die Hand einschnitten, dann ging es voran.
Der Agent von der Vermietung war auf eine halbe Stunde später bestellt, also wartete ich auf dem Spielplatz. Es war angenehm, ich konnte ausschnaufen und die Gegend und die Leute kennenlernen. Als erstes fiel mir ein vielleicht 14 Jahre altes Mädchen auf der Schaukel auf: sie war eindeutig zu gross für eine Schaukel mit festen Stangen. Aber - ich übertreibe nicht - sie schaukelte ohne Unterbrechung oder Abwechslung eine volle halbe Stunde, geräuschlos. Dann bremste sie mit den Füssen, und ging davon. Gespenstisch.
Die Übergabe derWohnung war reibungslos, Grigory sprach sehr gut Englisch und erklärte mir das WiFi und die Küche, und dann kassierte er die erste Monatsmiete von 136'000 Rubeln für 29 Nächte. Kreditkarte. Die Wohnung ist aber gut in Schuss, ich hatte sie viel schlimmer in Erinnerung. Nur das vierte Stockwerk ohne Lift war wie erwartet eine Herausforderung. Aber Grigory nahm einen Koffer und ich den anderen, und wir kamen erstaunlich gut oben an!
Morgen nehme ich dann die Utensilien mit ins Büro und richte mich dort ein. Die Metrostation ist ja gleich um die Ecke.
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