Anastasia holte uns um 10:00 Uhr im Hotel ab, wir quetschten uns zu dritt auf die Rückbank des Ford-Kleinwagens und hatten nach jeder der folgenden Einstiegsübungen das Problem des Anschnallens der Sicherheitsgurte. Wir sahen vier Wohnungen, und mein erstes Ranking nach Umgebung und Quartier brach schon in sich zusammen. Die erste Wohnung war nämlich sehr schmuck, mit guter Einrichtung (incl. Dolby Surround-System und riesigem Laufband!) und Blick in drei Himmelsichtungen über das Häusermeer ganz Moskaus. Von dort oben sieht man jedes Feuerwerk, und mindestens vier der "Sieben Schwestern"! Nebenan ist die finnische Botschaft, Metro um die Ecke, und Trolleybus vor der Haustür.
Nach zwei ästhetischen Tiefpunkten im eher italienischen bzw. hypermodernen Stil (wobei auch das Fitness-Studio herausfiel) kamen wir zur Wohnung in einem historischen Haus, unmöbliert zwar und mit bedenklicher Textiltapete, aber zwei verglasten Balkonen, Tiefgarage und - einzigartig! - Kellerabteil. Nachbarn sind im Haus Mitarbeiter des Kreml, und in der Strasse die ukrainische und azerbaidschanische Botschaft, sowie die Gesandtschaft der UN und Europas. Mit anderen Worten: Hochsicherheitstrakt!
Wir waren uns einig, dass beide Wohnungen auf ihre Art akzeptabel seien. Damit war ein ganz, ganz wichtiger Schritt gewonnen: Wir hatten etwas in der Hand, der Druck war weg ob wir überhaupt etwas Passendes finden würden. Es gab am Nachmittag dann zwar eine kurze Phase im Stil "Meine Oma hat mehr Haare als deine", als wir drei kurzzeitig versuchten jeweils unseren individuellen Favoriten der beiden im besseren Licht erscheinen zu lassen und Vergleiche anstellten: Küppersbusch oder Miele in der Küche? Tiefgarage oder Aussicht? Balkone oder Dolby? Das ging aber schnell vorbei, und wir fuhren ganz entspannt nochmal die Umgebung beider Wohnung erforschen (Ulrike und Renja kannten sie ja noch nicht). Wir verstanden zwar die Logik des Trolleybus-Fahrplans nicht, aber es kam gerade einer an, der in die richtige Richtung fuhr. Spannend!
Die SIM-Karte wurde auch erworben. Für ca. 9 Euro/Monat gibt es 400 Minuten freies Telephon sowie 1,5 GB Daten in Moskau und Umgebung.
Wir bummelten dann von der zweiten Wohnung aus über die Tverskaya in die Einkaufszone, und in der Gasse der Fendis, Trussardis und Diors gingen wir in einen Hinterhof in den alternativen "Gogol-Club" und hatten dort im Hof eine tolle Stimmung bei Limo, Steak, Hotpot und Salat. Die Musik war auch gut.
Ein bestelltes Selfie im Gogol-Club in der Stoleshnikov-Gasse. |
Der Himmel über Moskau, ebenda. |
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