10. Juli 2013

Fahrt von Llanelli nach Tufton, über St David

Transfertag heute. Fahren, Pausen, Fahren, Ankommen. 

Wir starteten, wieder bei strahlender Sonne den ganzen Tag, etwa um Zehn in Llanelli. Ein ausgiebiges "Fully Cooked", Packen und Auschecken kosteten Zeit, und wir waren alle etwas angeschlagen von gestern noch: Bauchweh, rote Augen, und Muskelkater waren unsere Begleiter am Frühstückstisch. Ein Mitgast aus London (Fahrer einer grossen Triumph) gab uns noch mit seiner röhrenden Stimme Tipps für die Fahrt. 

Die erste Station war das Bootshaus des Dichters Dylan Thomas. Wir wanderten an den Strand, wo er in einer umfunktionierten Garage auf Stelzen seine Werke schrieb. Ohne WLAN übrigens. Auch ohne Strom, aber das machte ja nichts. 

Danach ging es zum Einkaufen im lindgrünen Co-op. Wir besorgten wieder das Wichtigste für das Mittagspicnic, das wir neben der Ruine des Schlosses Carew einnahmen. Dort steht auch eine der seltenen Gezeitenmühlen, die leider recht heruntergekommen war. Technisch interessant zwar (war nur ausgelegt auf auslaufendes Wasser), aber alles Holz war schon verfallen. 

Die nächste Station war St Davids, die kleinste Stadt Englands. Nicht der kleinste Ort - nur die kleinste Stadt! Dort steht eine sehr schöne und alte Kathedrale, die dem Ort die Stadtrechte einbrachte. Und in der Kathedrale steht der Sarkophag von Edmund Tudor, dem Vater von Heinrich VII und dem Grossvater von Heinrich VIII. Der Sarkophag dieses Edmund rettete die Kathedrale über all die Religionswirren hinweg, und damit blieb auch die Stadt verschont. Waren schon clever, diese St Davider, dass sie sich diesen Leichnam rechtzeitig geklaut und bei sich bestattet haben!

Wir tranken noch einen Espresso (OK, einen ganz normalen Kaffee) in Sound Cafe und assen noch ein Eis, bevor wir zur Steilküste bei St Justitian fuhren. Dort liegen die Boote der Lebensrettungsgesellschft Schiffbrüchiger, und so andere Boote die nur Faxen mit zahlenden Passagieren machen. Die Klippen sind grandios, und das Wasser smaragdgrün und klar (und wahrscheinlich sehr, sehr kalt!). 

Es stand die grosse Überraschung an: als was entpuppt sich die Unterkunft bei Gene in Tufton? Die Strassen waren sehr angenehm zu fahren hier im Hinterland, Tufton war schnell erreicht. Ein in der Ortsmitte herumstehender Eingeborener wies den Weg, kein Problem bei so wenig Häusern. Das B&B-Haus liegt am Hang mit wunderbarer Aussicht bis zum Hafen in Pembroke, inmitten gepflegter Felder. Die Wirtin Jean (natürlich hiess sie nicht "Gene") begrüsste uns zusammen mit einem Huhn des Nachbarn auf der Wiese vor dem Haus. Wir wurden sofort auch ihrem Mann Steve und der Enkelin Fiona vorgestellt, und mussten ganz viel erzählen von Dänemark (sie dachten wir kämen von dort). Sie hatte einen Kuchen und Welsh Cookies für uns gebacken, zum Tee. Der Mann meldete uns auch gleich im nächsten Pub zum Znacht an. Die Zimmer waren tiptop, alles voller Nippes und Krimskrams und Bildern der Familie. Die beiden waren Milchbauern, haben jetzt ihren Hof verpachtet und leben in einem selbstgebauten Haus auf dem Grundstück. 

Der Pub hiess "Tafarn Sinc" und liegt in Rosebush. Von aussen eher unattraktiv, bietet er gutes Essen in einem wunderbaren Garten. Und ein Hausbier, das heisst "Cwrw" (ausgesprochen "Kuru"). Nach dem Essen sassen wir noch mit Jean und Steve zusammen und klönten, bis der Durst auf einen Baileys unwiderstehlich wurde. Es gab dann noch eine kleine Party im Elternzimmer mit Baileys aus Zahnputzbechern, bei der ich dann aber sehr müde wurde. Ich konnte gerade noch aufstehen bevor ich zugedeckt werden sollte!




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