Das Frühstück im Lynton House war bisher fast das beste Zmorge der Reise. Zumindest das Toast und die "poacched eggs" schmeckten am feinsten. Und, natürlich, das allzu selten gereichte Marmite, das mit seinem eigentümlichen, salzig-sauren Geschmack mein Frühstück beschloss und abrundete. Zuzüglich einer Brausetablette mit Acetylcystein, wegen des elenden Hustens. Reida bekam Paracetamol und Phenylephrin, wegen des Heuschnupfens.
Die Tagesplanung machten wir dann auf der Terrasse vor dem Haus, dort stehen einige Rattan-Möbel und laden im Schatten von Büschen zur Pause ein. Unser Plan war so einfach wie genial: Eisenbahn fahren! Wir wollten bei der herrlichen Sonne auf den Snowdon Mountain (3'560 ft) fahren, den höchsten Punkt von Wales, und zwar mit der Dampflokomotive. Leider waren alle Züge bis 17:00 Uhr ausgebucht, wie wir am Telephon erfuhren. Also Umstellung des Plans unter Beibehaltung der Komponente Dampfeisenbahn: Autofahrt nach Blaenau und dort Umsteigen auf die Ffestiniog-Bahn. Am Ortsausgang von Llandudno wurde noch bei ASDA dick eingekauft, für's Picnic.
Auf dem Weg nach Blaenau stellten wir aber fest, dass es wohl mit dem Auto in Stress ausarten würde, wenn wir den nächsten Abfahrtstermin erreichen wollten. Daher nahmen wir es gelassen und besuchten den ganz nahe gelegenen Bodnant Garden zuerst. Das war eine gute Wahl, denn der Park bietet neben dem englischen Gartentyp auch einen sehr schönen, fast französischen Rosengarten. Das Gelände ist gross, und die meist sehr betagten Besucher verteilen sich sehr angenehm. Meine Schätzung beträgt etwa 4,0 anwesende Besucherlebensjahre pro Quadratmeter Gartenfläche. Es waren einfach überall silberne Haare zu sehen. Viel Vergnügen, liebe Kinder, bei dieser Demographie!
Wir schafften es prima nach Blaenau, fanden auch gleich den Bahnhof. Überall dort stehen Denkmäler aus Schieferstein, denn die Gegend war ein europäisches Zentrum von Schwarzschiefer. Es ist eine Schande die riesigen Abraumhalden heute zu sehen: die Steine wurden aus dem Berg gerissen, und was nichr "erste Bohne" war gleich wieder weggeschmissen.
Die Fahrt mit dem fauchenden Schmalspurbahnzug war ganz toll, wir sassen in einem halboffenen Wagen und genossen die Luft, und in den Tunneln den Dampf und Rauch (ohne Luft). Der Geruch erinnerte mich an den Bahnübergang in Würzburg auf meinem Schulweg zur Schillerschule, wo ich immer die grossen Dampfloks abwartete und mich einnebeln liess. Reida liess die Lok sogar über ein 5 p. Stück fahren, das habe ich auch gemacht!
Angekommen in Tan y Bwlch wanderten wir höchstens 10 Minuten zum nächsten Picnicplatz, packten unsere Zutaten aus, und verspeisten rasch das Mitgebrachte. Wir hatten insgesamt nur 1 Stunde Aufenthalt bis zur Rückfahrt auf der gleichen Strecke, und Ulrike war sehr besorgt über unsere Fähigkeit dieses Zeitfenster einzuhalten. Aber wir schafften es, hatten aber etwas weniger Musse für die am Wegrand aufgestellten Skulpturen.
Abendessen waren wir im Restaurant "Home Cookin' " in Llandudno, mussten etwas warten und bekamen dann einen Tisch auf der Terrasse. Das war vielleicht etwas kühl auf die Dauer, dafür blieb der argentinische Weisswein länger trinkbereit. Wir assen Rinderschmorbraten und Seezunge, beides sehr lecker. als Dessert gab es Apple Crumble mit Custard, hmmm!
Im Zimmer besprachen wir noch die Fahrt morgen, und leerten die Flasche Baileys.
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