3. Juli 2019

798. Free Hiking im St. Jonsfjord

Es gibt hier natürlich nirgendwo Wege odee Markierungen für geführtes Wandern, außer in Ortschaften. Selbst Erfahrungen der Guides sind nicht immer zuverlässig („Letztes Jahr war der Bach noch nicht so tief, sorry!“). Heute gingen ihnen aber wohl die bekannten Anlandestellen aus, der starke Wind Stärke 9 an der Ostküste zwingt uns weiter zum Abwarten im Westen. Am Samstag soll es dann aber besser werden. Samstags wird das Wetter ja immer besser. 



Also machten wir am Nachmittag eine Anlandung und Wanderung in terra incognita, immer noch im St. Jonsfjord. Der Plan war die mächtige Seitenmoräne zu erklimmen, ein Weg von etwa 100 m hoch auf grobem Schutt. Die Teilnehmergruppe wurde auf die Guides aufgeteilt: 1/3 blieb am Strand, 2/3 erklomm den Grat der Moräne. Dort angekommen, steckte sich die neugierige und „sportliche“ Hälfte der Gruppe als neues Ziel den benachbarten Berggipfel von ca. 250 m Höhe. Der Weg dort hoch war doch recht mühsam auf Steinen und Fließerde, aber mein maximaler Puls war trotzdem nur 118 Schläge (nur Luft bekam ich oben kaum noch und japste wie ein Mops). Die erkämpfte Rundum-Aussicht vom windzersausten Gipfel hat der ganzen Gruppe viel Spaß gemacht, wir waren sehr zufrieden mit dem Erreichten. Und Rolf fand dadurch eine neue Tour, sogar mit Wasserfall!

Von oben erkannte man deutlich den zweifarbigen Zufluss in den brackigen Gletscherzungensee, der durch endmoränige Inselchen halb vom Meer abgetrennt war:








Typischer Bachlauf zur routinemäßigen Querung




Wegen unseres verlängernden Abstechers gab es das Abendessen erst um 20:00 Uhr. Danach musste ich noch kurz meinen rechten Handschuh nähen, eine Naht war aufgerissen. Der Abiturreisende Ole schloss sich mir dabei an mit seinen Handschuhen - da hatte der Nachbartisch mal was zu Reden über „Männer und Handarbeit“!

Die Handschuhe brauche ich, denn anscheinend wird der operierte Finger noch nicht so gut durchblutet und schmerzt beim Frieren. Das wird aber täglich besser, und auch das Tastgefühl. Vielleicht sind wechselnde Temperaturen ja sogar eine gute Therapie?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

824: „Muß di ni argern, dann geit di dat goot“

Sinnspruch an der Wand des Glücklichen Matthias : Darunter schmeckte uns Pannfisch und Schlemmerteller (nein, nicht der vom Horst!).  Danach...