11. Juli 2019

803. Ostküste Süd: Markhambreen

Die Nacht fuhren wir durch und umrundeten etwas nach Mitternacht das flache Südkap Spitzbergens, außerhalb der Insel Sørkappøya und etwa der Grenze des Nationalparks folgend. Ich wachte um 01:05 Uhr kurz auf und sah aus dem Bullauge nur rauhe See im hellen Dunst - andere Gäste waren an Deck gegangen und sahen auch nicht mehr! Wieder andere Gäste saßen an der Bar und sahen nix vom Kap. 

Die Küste fällt zwar steil ins Meer ab, das Wasser ist aber flach und schlecht (bzw. selten) kartiert. Es dauerte eine Weile, bis wir am Markhambreen-Gletscher anlanden konnten. Es ist ausgewiesenes Eisbärengebiet, die Sicherheitsvorkehrungen entsprechend höher als sonst. Wir liefen im Staub und Schlamm der Endmoräne herum, die erst vor etwa 100 Jahren gebildet worden war. 







Ein wilder Gletscherbach transportierte so schnell große Quader an uns vorbei, dass ich mit dem manuellen Fokus kaum nachkam. 



Die Eisformationen waren aus der Nähe gesehen noch imposanter als im Ganzen, man erkannte sehr gut Schichtungen, Gezeitengrenze und Materialtransporte. 









Geologisch war das Geschiebe jung, meist aus der Unteren Kreide. Daher fanden wir am Strand viele Versteinerungen, wie zB Blätter, Seelilien und ein Gingko-Blatt. Anhand der Frostbruchflächen konnte man sogar ein Beispiel für winklig zueinander stehende Sedimentschichten erkennen, wie sie an der Front eines ruhigen Fluss-Deltas entstehen können. 









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