4. Juli 2019

799. Dicksonfjord

Die Nacht über fuhren wir ununterbrochen. Das übliche Ankern und morgendliche Wiederanfahren blieb aus, so dass ich - mangels akustischer Reize - verschlief und erst vom Klappern des Frühstückgeschirrs aufwachte. Nun aber hurtig!

Meine Tischnachbarn hatten sich schon Gedanken wegen meines Fehlens gemacht, von wegen überanstrengter alter Mann allein in der Kabine, und so. Sehr aufmerksam!

Wir sind im Dicksonfjord, einem nördlichen Abzweig des Isfjords, und es regnet aus tiefhängenden Wolken. Ein sedimentgefärbter Fluß („Old Red“ Gestein) legt sich hier in dünner Lage quer über das grüne (Salz-)Wasser des Fjords. 



In den trüben roten (Süß-)Wasser tummelte sich eine Familie Belugas. 





Recht zeitig am Nachmittag ließ der Regen nach und hörte bald ganz auf. Wir schwangen uns auf die Zodiacs, die „Der lange Marsch“ Gruppe um Drei und die „Strandläufer“ um Vier. Das Kap Smith sollte durchquert werden, angekündigt mit 7 Kilometern, mit der Suche nach geeigneten Talquerungen und Umwegen zum Schutz von Kurzschnabelgänsen in der Mauser, wurden es dann doch effektiv 9,3 km. Aber es war eine sehr lohnende Wanderung über eine bunte Tundra in Blüte. Zwei junge Blaufüchse sahen wir, die ganz untypisch eine weiße Rute hatten, und ein einsames Rentier am Horizont. Es war einfach mehr was für die Botaniker heute. 

Die Bodenkrume über dem Steingrund ist gerade mal 30 cm dick. Es dauert hunderte von Jahren bis sie sich so bildet.





Versteinerte Seelilien und Korallen:


Ein junger Blaufuchs, aus 800 Metern Entfernung analog und digital maximal herangezoomr. 


Und ein kapitaler Rentier-Hirsch


Die von den Bergen harabstürzenden Bäche haben erhebliche Gestaltungskraft!


Auf manchen der letzten Bilder könnt ihr unten links einen Fleck sehen: eine Verschmutzung des Sensors. Zuerst wollte ich ihn mit einem geliehenen Gummibalg wegpusten, ging nicht. Wegpinseln verschmierte den Fleck nur noch weiter! Ein verschmierter Sensor löste bei mir Alarmstimmung aus, und ist bei passionierten Photographen wie den anderen Teilnehmern auch sehr peinlich, geht gar nicht!. Ich offenbarte mich an Guide Alex und hatte Glück, er hatte in seinem Kamera-Medizinkoffer spezielle Flüssigkeiten und Pads und bekam den Sensor tatsächlich wieder sauber. Und erklärte mir danach sogar noch einige Einstellungen der Kamera sehr mett!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

824: „Muß di ni argern, dann geit di dat goot“

Sinnspruch an der Wand des Glücklichen Matthias : Darunter schmeckte uns Pannfisch und Schlemmerteller (nein, nicht der vom Horst!).  Danach...