11. Juli 2012

Der Weg war das Ziel. Oder war das Ziel nur weit weg?

Heute verbrachten wir die meiste Zeit fahrend im Auto. Das Ziel war Cimarron im Nordosten New Mexicos, etwa 160 km von Santa Fe entfernt.

Am Morgen habe ich noch kurz mit Rega geskypt, war ein gutes Gespräch zwischen Sausthal und Santa Fe!

Das Frühstück nahmen wir bei McCafe in Española ein, es ging so. McCafe ist ja nicht schlecht, nur es sieht schon so industriell aus. Über den Highway 68 ging es nach Taos (Umgehungsstrasse) und auf dem Highway 64 nach Cimarron. Der H 64 führt durch die tief eingeschnittenen Canyons des Rio Grande und des Cimarron River, an den Ausläufern des Mount Wheeler entlang. Den Mt. Wheeler mit seinen rund 4000 Metern wollte ich eigentlich noch erwandert haben, aber das liegt zeitlich nicht drin (wäre ein Tagesausflug, und allein macht das auch keinen Spass!).

Cimarron ist ein elendes Kaff (wir fuhren auch durch das "backwater" der Nebenstrassen), hat aber das St. James Hotel. Das war im letzten Jahrhundert das einzige Hotel weit und breit auf dem Santa Fe Trail - der Hauptverkehrachse vom Osten der USA nach Californien. Also schliefen hier ganz berühmte Männer wie Wyatt Earp und Buffalo Bill, Billy the Kid und Mr. Allison (ein Gangster, der sich selber in den Fuss schoss und daraufhin beschloss seine Schiesskünste zu verbessern und Killer zu werden). Aber auch die Superschützin Annie Oakley wohnte hier, als sie mit dem Zirkus von Buffalo Bill in Cimarron gastierte. In der Bar des St. James wurden 16 Menschen erschossen, und in Zimmer 4 nochmals zwei! Ein Schauder läuft einem da über den Rücken, aber für die/uns Touristen ist es natürlich was Besonderes. Im Geschäft an der alten Main Street haben wir uns beim Sattler noch nach Boots und Stetsons umgesehen, beides blieb ungekauft.

Auf der Rückfahrt wählten wir die nördliche Route über Red River, die aber leider durch einen Erdrutsch hinter dem Pass von 9218 ft blockiert war. Also wieder umdrehen und die Route über Eagles Nest fahren. Der Weg zurück zog sich etwas, die Canyons kannten wir ja schon.

In der Künstlerkolonie Taos machten wir einen Bummel an den Galerien entlang. Beim Photographen Lenny Forster machten wir eine Besichtigung, er aktivierte sogar seine Facebook-Freunde (ohne Erfolg) für meine Suche nach der Grabstätte von Dennis Hopper. Und Julia Roberts sind wir auch nicht beim Shoppen begegnet, sie hat in Taos (dem St Moritz der NM-Berge) ein Haus und soll ja soooo natürlich sein! Bei einem völlig ausserirdischen Freak assen wir noch ein Glace und tranken einen Espresso, die Familie vor uns zahlte tatsächlich in Rubeln!

Das Fahren war anstrengend heute, die Bergstrecken waren nicht lang aber verlangten viel Aufmerksamkeit bei Regen. Am anstrengendsten müssen sie aber für Ulrike gewesen sein, denn sie fährt auf dem Beifahrersitz ja immer mit, kann aber nur Ratschläge und Warnungen geben und nicht selber handeln! Und von der Natur hat sie dann auch nicht viel. Renja ist da entspannter, so lange Mackledome auf dem iPod läuft stimmt der Kurs.

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