Heute stand der letzte Tag an, und der ist natürlich von vorne herein aufgeladen mit Erwartungen. Wir alle drei hatten unsere Pläne, aber nannten sie - aus Rücksicht auf die anderen Familienmitglieder - selbstverständlich nicht. Nur Ulrike hatte kundgetan, dass sie das Woolworth Museum in Oxnard besuchen möchte. Das taten wir auch als Erstes, so lange es noch neblig war am Morgen. Das Museum liegt in der Stadtmitte, und hat nicht das geringste mit dem heutigen Woolworth-Konzern zu tun (es ist eine Initiative von privaten Woolworth-Fans). Aber es ist eine tolle Erinnerung an unsere gaaanz frühe Jugend, alte Automaten, Spielecomputer, Registrierkassen und Photos. Das Geschäftsmodell war ja definierend: bei Gründung 1876 kostete alles bei Woolworth entweder 5 oder 10 Cent - und am ersten Tag der Neueröffnung seines Shops war der Tagesumsatz 127 Dollar! Und wusstet ihr, dass die Woolworth-Geschäfte nur ein Achtel des gesamten Konzernumsatzes ausmachten, als sie 1997 geschlossen wurden? Andere Marken sind zB Foot-Locker und Champs Sport!
Im gegenüberliegenden Post Office warfen wir endlich die schon längst geschriebenen Postkarten ein, und spazierten noch ein wenig durch die Stadt, ua über den Bauernmarkt. Die frisch gekauften Erdbeeren assen wir dann zum Mittag im Hotel mit Cereals. Am Stadtstrand gingen wir noch durch die Dünen zum wunderbaren Sandstrand und hielten Pause auf einer Bank in der Sonne; das Getränk dazu waren drei verschiedene Albert Palmer Half-and-Half Teas von AriZona.
Den Nachmittag verbrachten wir mit Geldausgeben im Camarillo Premium Outlet. Sonnenbrillen, Turnschuhe, T-Shirts und diverse Mitbringsel mussten noch besorgt werden. Wir wurden gegen Ende zu schneller, denn das Abendessen stand an.
Wir hatten uns endlich entschieden in der Frage "Seafood oder Beef?" - es gab Fisch, am Pazifik! Ein gutes Restaurant war gefunden direkt an der Marina von Oxnard: "Fisherman's Catch". Mich hatte bei der vorgängigen Inspektion überzeugt, dass da die Langusten und Hummer in Becken gehalten wurden, und der Fisch wirklich frisch in der Theke ausgestellt wurde. Wir kamen etwas gehetzt um 18:45 Uhr an, weil wir wussten, dass das Lokal um 19:45 Uhr schliesst. Aber kein Problem: der Chef selber nahm sich unser an, erklärte, dass man wie bei McDonalds zuerst auswählen, bestellen und zahlen muss, bevor man etwas bekommt. Das taten wir, wenn auch im Stress der grossen Auswahl an fangfrischen Fischen. Ulrike nahm Hai, ich Heilbutt, und Renja Hummer. Den durfte sie sich sogar selber aussuchen und aus dem Becken holen! Als Vorspeisen gab es Clam Chowder zum Kosten und 6 Austern, beides natürlich nur für Renja und mich. Es schmeckte (wie auch der Hauptgang danach) ganz ausgezeichnet! Der Chef kam zwei mal an unseren Tisch (er hatte uns wohl in sein Herz geschlossen, denn er kam nur an unseren Tisch im ansonsten gerammelt vollen Lokal!) und erklärte uns das Fischereiwesen in Kalifornien und seinen Lebenslauf und sein Boot. Später kam sogar noch sein Vater vorbei, von dem er die Fischereilizenzen übernommen hatte. Der war 87 Jahre alt, und sehr schwer zu verstehen. Ich hatte aber trotzdem einen guten Draht zu ihm: als ich ihn nach seiner Empfehlung nach einem Dessert fragte, erklärte er, dass der "Fisherman's Catch" kein Dessert habe. Aber er wüsste, dass da noch irgendwo ein Kuchen stecken müsste! Er ging sofort auf die Suche, zog aus einem Kühlfach einen wohl privaten Schokoladenkuchen heraus, liess ein Messer und drei Teller organisieren, und schnitt uns dreien je ein gutes Stück ab. Er brachte es auch ganz stolz an unseren Tisch, und wir freuten uns über die reichliche Nachspeise. Leider waren Vater und Sohn irgendwohin verschwunden, als wir das Lokal verliessen, denn ich hätte noch gerne ein gemeinsames Photo mit ihnen gehabt.
Jetzt im Moment herrscht bei den Damen schon Packpanik, ich halte mich da raus.
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