17. Juli 2012

Fronkreisch

Der Lake Powell ist fest in französischer Hand. Belgier und Schweizer werden geduldet, Deutsche dürfen im Safeway einkaufen, und Amerikaner/Mexikaner machen die notwendigen Service-Arbeiten. So sieht hier die Welt aus! Aber wirklich, man hört nur Französisch im Hotel oder auf dem Boot heute! Am Pool? Wir drei waren die einzigen Nicht-Franzosen! Nicht das es stört, aber wundern tut man sich schon über die Anhäufung so an einer Stelle. Bisher war das anders. Was erwartet uns weiter im Westen? Norweger in Las Vegas? Das Death Valley von Italienern übernommen? Wo stecken die Spanier???

Wir alle konten es nicht glauben, als um 05:45 Uhr der Wecker klingelte, auch noch mit so einer spacigen iPhone-Melodie. Schnell die Snooze-Taste gedrückt! Wir standen aber trotzdem auf, Ulrike als Erste. Schlaftrunken machten wir uns bereit für die Abfahrt des Bootes um Sieben. Renja konnte gerade noch aufstehen, bevor ihr Rollaway-Bett wieder zusammengeklappt in die Ecke gestellt wurde. Wir frühstückten im Hotel, unverschämte Preise. Aber wir standen alle drei pünktlich um Sieben an der Theke der Bootsfahrt-Organisatoren. Die aber leider noch nicht da waren. Sie liessen deshalb das Boot erst um 07:30  Uhr abfahren. Aber dann ging es los. Unser Schiff hiess "Nonne-Zoshi", das ist Navajo und heisst "Regenbogen aus Stein". Da fuhren wir auch hin, 2,5 Stunden durch eine atemberaubende Landschaft. Wie der Grand Canyon, allerdings weniger bunt, dafür viel ästhetischer, runder geschliffene Formen. Der Stausee Lake Powell ist ja 270 Meilen lang, und seine Uferlinie zählt über 3000 Meilen - länger als die ganze Westküste der USA. Auch die Staumauer ist sehr beeindruckend, dazu aber morgen mehr.
Gegen Ende der Fahrt mussten wir uns hupend durch engste Passagen manövrieren. Die Rainbow Bridge ist nach kurzem Fussweg (wasserstandanhängig) zu erreichen, und ist wirklich sehr beindruckend. Der Bogen ist fast 100 Meter hoch und breit, und oben auf der Fläche wachsen ganz kleine Pflanzen. Ein Ranger stand bereit uns alles zu erklären, und er machte das auch gut. 

Die Rückfahrt war dann etwas ruhiger, es war schon heisser, und alle waren müde. Aber es gab leckere Äpfel als kostenloses Reiseproviant, dazu Riegel, Wasser und Cafe. Bei jedem Hausboot verlangsamte unser Rennboot seine Fahrt, damit der Wellengang dort nicht irgendwelche Sachen vom Küchenregal wirft. Und es gab seeeehr viele Hausboote dort auf dem See, mindestens jede Meile eines.

Danach wussten wir nicht so recht was tun. Wir planten also für den morgigen Ruhetag. Renja sollte etwas auf dem Wasser zu tuendes lernen, aber da gab es kein Angebot für Wasserski-Schule oder so. Wakeboard in der Halle, das gab's - aber das gefiel uns nicht. Aber wir fanden dann doch noch etwas, mit dem Startplatz an "Lees Ferry". Lasst euch überraschen!

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