Nicht, dass wir den Highway 184 nicht gehört hätten. Es war ansonsten so still um unsere Lodge herum, dass wir jedes Geräusch gehört hätten. Aber Ulrike hörte auch ein nächtliches Gewitter, das mir völlig entging! Ich hörte dafür einen Wecker, der stundenlang klingelte (oh selige Zeit der mechanisch aufzuziehenden Wecker: kurz, brutal, aber endlich!).
Um halb Neun gingen wir drei ins Haupthaus zum Frühstück. Dort trafen wir Derek aus Schottland mit seiner Frau, die drei Monate mit Amtrak und Mietwagen durch ganz USA fahren. Die Wirtsleute hatten sich für das B&B wirklich riesige Mühe gegeben, einen Kartoffelgratin zubereitet, Schüsseln mit Scrambled Eggs und Schinken, Obst und Joghurt, und süsse Teilchen standen auf dem riesigen Tisch für 10 Personen. Wir assen bis nichts mehr ging, und wir uns an den schottischen Dialekt und Humor gewöhnt hatten.
Danach fuhren wir die wenigen Meilen bis zum Mesa Verde National Park. Das ist der mit den Pueblos in den ausgewaschenen Halbhöhlen. Die Pueblos wurden zwischen 1200 und 1276 so gross ausgebaut, danach in einer 24-jährigen Dürre alle verlassen. Sehr eindrückliche Bauten, zum Teil nur auf schmalsten Wegen am Fels entlang, durch Tunnel auf allen Vieren und über 10 Meter hohe Leitern zu erreichen. Aber ihr kennt ja die Amerikaner: solchen "challenges" gehen zehnminütige Sicherheitsbelehrungen voraus, damit alle eventuell "vertically challenged persons" gleich aufgeben und auf der Leiter nicht in Panik geraten! Für uns war nur der Tunnel ein kleines Problem, denn ich passte nicht mit beiden Armen nach vorne hindurch, ich musste einen Arm schräg nachziehen weil die Schultern nicht durchpassten, und die Hüfte auch schräg halten. War nicht so schön, und ich überlegte mir wie es da so manchen Amerikanern wohl ergeht!
Wir erforschten noch anderes Gelände auf eigene Faust, ohne Ranger. Der höchste Punkt auf etwa 2500 m ist auch Feuerbeobachtungsstation, die Sicht sind angeblich bis zu 100 Meilen! Ich stelle ein 360 Grad Panorama von dort oben in den Blog. Die Aufnahme musste schnell gehen, denn ein Gewitter war im schnellen Anmarsch und die Blitze krachten schon!
Zum Abendessen kauften Renja und ich ein: Chips, Limonade und Joghurt im Bio-Laden "Zuma", eine Riesendose "Blue Ribbon" Bier im Liquor Shop, kalifornische Erdbeeren im Grocery Shop, und ein Tages-Special und einen Kinderteller beim Mexikaner "Chevelo's". Und das haben wir Drei dann in unserem Blockhaus gegessen und getrunken. Zu den Erdbeeren gab es noch Schokolade aus Santa Fe, dunkle mit Chili!
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Dad, was meinst du mit 1200-1276? Sollte das im 20. Jahrhundert stattgefunden haben???
AntwortenLöschenNein, im 2. Jahrtausend unserer Zeitrechnung.
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